Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

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art of the voice + musica viva

Alle lieben Brahms – das war unüberhörbar. Chor- und Orchesterkonzert des LMG in Bendorf

musica viva(PAB, 10.03.2024) „Lieben Sie Brahms?“ Das ist der Titel eines Klassikers der modernen französischen Literatur, verfasst von Françoise Sagan, in deutscher Übersetzung erstmals 1959 veröffentlicht. An den Romantitel, längst zum geflügelten Wort geworden, mag die eine oder der andere im erfreulich zahlreich erschienenen Publikum gedacht haben, das sich am ersten Sonntag im März in der Krupp’schen Halle in Bendorf eingefunden hatte. Denn mehr als die Hälfte der auf dem Programm stehenden Werke stammten von Johannes Brahms – dem Komponisten, der Anfang September 1853 als junger Mann von 20 Jahren auf einer Wanderung entlang des Rheins just durch Bendorf kam („Ueber Vallendar, Bendorf, Mühlhofen u. Engers […] nach Neuwied“, notierte er unterwegs). Einen passenderen Veranstaltungsort hätte es für das Chor- und Orchesterkonzert mit Brahms-Schwerpunkt also kaum geben können.

In seiner Begrüßungsansprache hob Schulleiter Dr. Udo Rademacher die hervorragende Akustik und das besondere Ambiente des Industriedenkmals Sayner Hütte hervor, das den Oberstufen-Ensembles eine Bühne zur Präsentation ihres nach Corona neu erreichten Leistungsstandes bot. Den Auftakt bildete der 1. Satz aus Antonin Dvořáks Streichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96, zu Gehör gebracht vom „Dresdenquartett“. Mit der Wahl dieses Stücks aus der Feder des tschechischen Nationalromantikers, der von Brahms gefördert wurde und mit ihm befreundet war, bewiesen Jan Feldmann, Janine Charton, Feline Just und Leo Ramroth (alle MSS 13) eine glückliche Hand, mit der musikalischen Darbietung nicht minder. 

la filiaAuf diesen Instrumentalbeitrag folgte der Mädchenchor „laFilia„, geleitet von Raimonds Spogis, der den Brahms-Reigen dieses Konzertnachmittags mit zwei seiner deutschen Volkslieder für Frauenchor eröffnete (WoO 37,1 und WoO 36,4). Dirigiert von Mathias Charton, schloss sich der Kammerchor des LMG mit wunderbaren Interpretationen zweier Brahms-Lieder an, Waldesnacht op. 62, 3 und Nachtwache Nr. 2 op. 104, 2. Damit machte „Art of the Voice“ seinem Namen alle Ehre: das war Stimmkunst auf höchstem Niveau. Nie zuvor habe ich den Kammerchor so nahe der Perfektion: klangsatt, voll und ausgewogen in den hohen wie in den tiefen Lagen, fein abgestuft in der Dynamik, wahrgenommen wie bei diesem 5-Uhr-Konzert in der Sayner Hütte. Wer nicht dabei war, hat wirklich etwas verpasst. Und wenn es in prekären Zeiten wie den gegenwärtigen so etwas wie den „Trost der Schönheit“ (Gabriele von Arnim) durch Musik gibt – geben kann, dann war er hier zu erleben. Dabei konnte sich „Art of the Voice“ beim meisterlichen, so ganz und gar nicht „typisch Schulchor“-mäßigen Vortrag des Abendlieds von Joseph Gabriel Rheinberger (op. 69,3) und des 43. Psalms op. 78, 2 von Felix Mendelssohn Bartholdy sogar noch steigern.

art of the voiceEin besonderes Lob verdienen an dieser Stelle die beiden Moderatorinnen Hannah Balser und Julia Hübinger, die ebenso sachkundig wie angenehm mätzchen- und platitüdenfrei durch das Programm führten. Überdies waren sie als Akteurinnen an seinem Gelingen beteiligt.

musica viva 2Nach der Pause wurde das Publikum mit weiteren großartigen Hörgenüssen beschenkt. Zunächst mit dem – so das Moderatorinnenteam – „sehr reizvollen“ Geistlichen Lied op. 30 von Johannes Brahms in einer Fassung für Chor und Orchester von Mark Gotham, ausgeführt von „Art of the Voice“ und der Kammerphilharmonie „musica viva„, die sich auch ganz am Schluss noch einmal zusammentaten bei „Siehe, der Hüter Israels“ aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Sodann mit Brahms‘ Variationen über ein Thema von Joseph Haydn op. 56a, auf deren „hohes Ohrwurm-Potenzial“ man von den Moderatorinnen in ihrer klugen und pointierten Einführung wohlvorbereitet wurde. Die glänzend aufgelegte Kammerphilharmonie unter der bewährten Leitung von Tobias Simon konnte eindrucksvoll demonstrieren, „was sie drauf hat“, wie eine Konzertbesucherin angetan äußerte. Von den InstrumentalistInnen, die mit enormer Spielfreude zu Werke gingen, sprang der Begeisterungsfunke auf die Zuhörerschaft über. „Ich war entzückt und hingerissen von der herrlichen Musik“, urteilte schon 1873 einer der frühesten Ohrenzeugen, Brahms‘ Schriftsteller-Freund Klaus Groth, über die Uraufführung der acht Variationen. Ganz ähnlich erging es dem Mehrgenerationen-Publikum am vergangenen Sonntag in der Krupp’schen Halle in Bendorf. Alle lieben Brahms – das konnte man am heftigen Applaus auch für dieses neue Bravourstück von „musica viva“ deutlich spüren.

DELF-Prüflinge 2023-24

Félicitations – DELF-Prüflinge am Landesmusikgymnasium

(GEC, 03.03.2024) Wie schon in den vergangenen Jahren legten auch in diesem Schuljahr viele Französisch-SchülerInnen der Jahrgangsstufen 9-13 erfolgreich die Prüfungen für das DELF-Diplom ab. Dieses Diplôme d´études en langue franVaise, ein international anerkanntes Sprachdiplom, das vom französischen Bildungsministerium ausgestellt wird, zertifiziert den SchülerInnen einen kompetenten Umgang im schriftlichen wie im mündlichen Französisch und qualifiziert sie für ein Studium der französischen Sprache. Zudem stellt es eine wertvolle Zusatzqualifikation für die späteren Bewerbungsunterlagen dar. Den schriftlichen Prüfungen an der Schule, die bereits im Sommer stattfanden, und den mündlichen Prüfungen am Institut FranVais ging eine intensive Auseinandersetzung mit der Sprache unter der Leitung der Französisch-KollegInnen voraus.

Neben hervorragenden Leistungen der jüngeren SchülerInnen auf A2- und B1-Niveau erreichten die diesjährigen Abiturientinnen gar das Niveau B2: das höchste Niveau auf schulischer Ebene – très bien und toutes nos félicitations!

 

Die diesjährigen Absolventinnen sind:

Hannah Balser, Finja Bommel, Jule Braun, Hannah Burggraf, Leonie Jeuck, Lea Kreutz, Nina Kuch, Lara Maria Leidig, Svea Machatsch, Josefin Reusch,  Julia Rogall, Tanja Schneider, Emily Simon, Lilith Sturm, Romy Camille Versmisse, Lina Sophia Wede, Lara Wendel, Marie Zamyslova

001_Preisträgerkonzert

Preisträgerkonzert der JuMu-TeilnehmerInnen im Keramikmuseum Höhr-Grenzhausen

Trio in besonderem Ambiente

Trio in besonderem Ambiente

(GEC, 27.02.2024) Seit mehr als 60 Jahren fördert „Jugend musiziert“ junge Talente und bringt Musikbegeisterte, ob Klassik oder Pop, ob Solo oder Ensemble, zusammen. Wir freuen uns sehr, dass in diesem Jahr 58 TeilnehmerInnen des LMGs im Regionalentscheid 23 und mehr Punkte erreicht haben und somit Mitte März in Mainz auf Landesebene antreten dürfen. Unglaubliche 23 SchülerInnen erreichten gar die Höchstpunktzahl von 25. Ein Umstand, der die jungen Künstler sicher beflügelt, ihre musischen Fähigkeiten weiter auszubauen.

Um die jungen MusikerInnen und ihre abwechslungsreiche Stückauswahl auch einem breiten Publikum vorstellen zu können, fand auch in diesem Jahr das so genannte Preisträgerkonzert am 25. Februar im Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen statt.

Am Sonntag waren es 14 junge Musikerinnen und Musiker, die – quasi als öffentliche Belobigung – ihr außergewöhnliches instrumentales und gesangliches Potential in unterschiedlichen Kategorien und Besetzungen, vom Solovortrag bis zum dreiköpfigen Ensemble, nachhaltig unter Beweis stellen konnten.

Die Moderation der Veranstaltung hatte, wie bereits im vergangenen Jahr, Mariella Dapprich übernommen; letztjährig noch selbst musizierende Preisträgerin. In ihrer eloquent-lockeren Art führte sie souverän und inspirierend durch das Konzert.

Was bei dem Preisträgerkonzert im Keramikmuseum vorgetragen wurde, ob „klassische“ oder zeitgenössische Literatur, war höchst bemerkenswert. Die Darbietungen, die alle bis auf eine im Vortragssaal stattfanden, zeugten allesamt von einem hohen Leistungstand der jungen Talente und machten deutlich, dass die guten Wertungen beim Regionalentscheid nicht von ungefähr kamen.

Den Auftakt in einen anspruchsvollen und abwechslungsreichen musikalischen Nachmittag machte das Duo Sofia Muzzalupo (Klarinette) und Aliena Kurtenacker (Klavier). Übrigens: Aliena Kurtenacker war an diesem Nachmittag musikalisch gleich dreimal aktiv. Neben ihrem Klarinetten-Auftritt berauschte sie geradezu mit Mira Schwabe im Klavierspiel zu vier Händen das Publikum, und auch der Hornistin Henriette Wolf war sie eine kongeniale Begleiterin am Klavier.

Weitere bewundernswerte Akteure im Keramikmuseum waren Xanten Wolf (Posaune) sowie Lorenzo Schäfer (Saxophon) jeweils mit der Korrepetitorin Ingrid Wendel, Miriam Post (Violine) und Maja Hebel (Klavier), Charlotte Bergmann (Gesang) und Peter Geppert (Klavier), Fiona Schellen (Gitarre). Und weil besondere Besetzungen es verdient haben, in einem besonderen Ambiente zu musizieren, spielte das Trio für zwei Querflöten und Harfe, Leni Benner, Selina König und Bina Brühl, inmitten von tönernen Exponaten im Museum. Der „gute Ton“ war an diesem Tag in doppeltem Sinne allgegenwärtig.

Ein reizvoller Abschluss eines bemerkenswerten Konzertes, bei dem es Stephan Müller vom regionalen Organisationsausschuss Jugend musiziert nicht versäumte, all denjenigen danke zu sagen, die er als Organisator bei der Durchführung des Regionalentscheides am LMG und vor allem auch bei der Realisierung des Preisträgerkonzertes im Keramikmuseum „mit im Boot“ hatte.

(angelehnt an den Artikel in der Rhein-Zeitung am 27.02.2024 von Hans-Peter Metternich)

GeLKimStaatsarchiv

Exkursion nach Koblenz – LK Geschichte unterwegs zwischen Mittelalter und Zeitgeschichte

(PL, 27.02.2024) Vom romanischen Kirchenbau über mittelalterliche Königsurkunden bis zu Teilen der Berliner Mauer war alles dabei – bei der Exkursion eines der beiden Geschichts-LKs der MSS 11 nach Koblenz. Elf Schülerinnen und Schüler machten sich mit ihrer Kursleiterin und den öffentlichen Verkehrsmitteln auf, die geschichtsträchtige Stadt an Rhein und Mosel zu erkunden. Im Mittelpunkt stand dabei der Besuch im Landeshauptarchiv in der Nähe der Rheinpromenade, wo die Gruppe eine Führung durch Werkstatt, Magazin und Lesesaal bekam. Überraschung: Der Archivar, der uns zwei Stunden lang mit viel Enthusiasmus begleitete, war zur Zeit des Aufbaugymnasiums selbst Schüler unserer Schule und daher besonders an uns – und an aktuellen Geschichten aus dem Internat – interessiert. Höhepunkt der Führung war eine ca. 700 Jahre alte Urkunde, in der König HeinrichVII. das Stadtrecht für Montabaur bekräftigt und die wir im Original betrachten durften. Das Entziffern der Handschrift und der lateinischen Formeln stellte sich dabei als ziemliche Hürde heraus. Nach ausführlicher Stärkung in einer Pizzeria war das Program mit St.-Kastor-Basilika, Deutschherrenhaus und Kaiserdenkmal noch so gut gefüllt, dass der Bus nach Montabaur nur im Schlussspurt erreicht werden konnte.

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Berufsorientierungsmesse der Jahrgangsstufe 9

IMG_3576(GEC, 21.02.2024) In diesem Schuljahr fand erstmalig ein verpflichtendes Praktikum für die Jahrgangsstufe 9 vom 29.01.-02.02. statt. Die Schülerinnen und Schüler bereiteten sich im Deutsch- und Sozialkundeunterricht durch das Verfassen von Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und die Durchführung von Vorstellungsgesprächen auf das Berufsleben vor. Zudem besuchten sie das Berufsinformationszentrum, um sich über unterschiedliche Berufszweige, Studiengänge, notwendige Voraussetzungen etc. zu informieren.

IMG_3593Die Praktika boten weitreichende Einblicke in verschiedene Abteilungen, unterschiedliche Arbeitszeitoptionen (Frühschichten bereits ab 06:00 Uhr im Krankenhaus oder auch Abendschichten im Hotelgewerbe), Kollegien, Belastbarkeit, körperliche und geistige Herausforderungen… Diese Erfahrungen ermöglichten den SchülerInnen eine Idee für zukünftige Perspektiven und die weitere Schullaufbahn, aber auch die Gewissheit, welche Bereiche für die Zukunft nicht in Frage kommen werden.

Die Präsentation ihrer Erfahrungen in einem Gallery Walk auf aussagekräftigen Plakaten oder umfangreichen Keynotes am 20.02. ermöglichte einen spannenden Austausch über die Zeit des Eintauchens in die Berufswelt. Aber auch die zukünftigen Praktikanten, die SchülerInnen der Jahrgangsstufe 8, hatten die Chance, an dieser abwechslungsreichen kleinen Berufsmesse teilzunehmen, um sich bereits für ihr eigenes mögliches Praktikum im folgenden Schuljahr inspirieren zu lassen. Die SchülerInnen der Klassen 9 agierten hier als Experten und freuten sich über das rege Interesse an ihrer spannenden Zeit in den verschiedenen Betrieben, die alle üblichen Bereiche an Berufstypen abbildeten: handwerklich-technisch, künstlerisch-kreativ, sozial-pflegerisch und kaufmännisch-verwaltend.

Das Berufsorientierungsteam und die interessierten KollegInnen bedanken sich herzlich bei den SchülerInnen für ihre aussagekräftigen und kreativen Präsentationen.

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Plakat Konzert Chöre

Gemeinsames Konzert von laFilia, „Art of the voice“ und „musica viva“ am 03. März

(SIM, 19.02.2024) Nachdem unser Chor „Art of the Voice“ und die Kammerphilharmonie „musica viva“ bereits im Rahmen des großen Adventskonzerts in Koblenz vor ein paar Wochen zusammen musiziert
haben, werden die beiden mehrfach preisgekrönten Oberstufen-Ensembles unserer Schule nun ein ganzes Konzert bestreiten. Unter Mithilfe und Mitwirkung des Mädchenchores laFilia werden
ungefähr 120 Schülerinnen und Schüler des LMG am Sonntag, dem 03. März um 17 Uhr mit Werken von Mendelssohn, Brahms und Rheinberger die Sayner Hütte in Bendorf-Sayn zum
Klingen bringen.

Karten dafür gibt es im Sekretariat unserer Schule unter 02602 – 134980 oder info@musikgymnasium.de

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Weiberfastnacht am Landesmusikgymnasium – es leben die 80er!

(SMN, 14.02.2023) Am vergangenen Donnerstag, dem 08. Februar 2024, wurde am Landesmusikgymnasium die fünfte Jahreszeit gefeiert. So konnte man auch an diesem Morgen so wie bereits im letzten Jahr  ungewöhnliche Besucher in der Turnhalle unserer Schule entdecken: Gäste aus Hollywood, Prinzessinnen, Ritter, Piraten, Clowns, Wikinger, Minions, Brautpaare, Topmodels, Cowboys und jede Menge gute-Laune-Musik aus den 80ern. Es wurde getanzt, musiziert, gespielt und gelacht. Zu dem großen Erfolg der Veranstaltung trugen die abwechslungsreichen Beiträge der Schülerinnen und Schüler und die tolle Organisation im Vorfeld durch den 11er-Rat bei. Alaaf!

 

Impressionen von den Kappensitzungen:

Auf ein Wort

Das LMG beim Forum Zukunft in Ingelheim

Forum Zukunft Netzwerke schaffen(GEC, 05.02.2024) Die Initiative Schule der Zukunft des Bildungsministeriums Rheinland-Pfalz konnte bei ihrer Auftaktveranstaltung „Forum Zukunft“ in Ingelheim vom 31.01.-01.02. für die zweite Runde fast 100 Schulen begrüßen. Bei der jährlichen Fachtagung kamen rund 200 VertreterInnen der Schulen, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektionen, des Pädagogischen Landesinstitutes, der Studienseminare und des Ministeriums zusammen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig ließen es sich nicht nehmen, die VertreterInnen persönlich zu begrüßen und sich über ihre Arbeit an den Schulen zu informieren: „Gute und gerechte Bildung ist für die Landesregierung das zentrale Thema“, so die Ministerpräsidentin. Und weiter: „Wir leben in einem Veränderungsjahrzent und das wird auch in der Bildung deutlich“. So verwunderte es nicht, dass die Referenten Prof. Klaus Zierer, bundesweit bekannter Erziehungswissenschaftler an der Universität Augsburg, auf Grundlage der Pisa-Studie und der Ergebnisse der Hattie-Forschung Möglichkeiten aufzeigte, welche Maßnahmen zu zukünftigem Bildungserfolg führen können, und in Person von Prof. Silvia-Iris Beutel, Schulpädagogin und Didaktikerin an der Technischen Universität Dortmund, darlegte, wie eine zeitgemäße, kompetenzorientierte Lern- und Prüfungskultur zukünftig in Vorbereitung auf die Berufswelt aussehen könnte.

VertreterInnen der teilnehmenden Schulen„In der Initiative werden die zentralen Zukunftskompetenzen Kreativität, kritisches und vernetztes Denken und Kollaboration gefördert. Durch die enge Begleitung von Schulen und den ständigen Austausch innerhalb des Netzwerkes ist gewährleistet, dass möglichst alle von den Ideen einzelner profitieren und weitere Initiativen und Projekte nach sich ziehen.“, so die Bildungsministerin.

Ministerpräsidentin Dreyer und Bildungsministerin Hubig im GesprächDas „Forum Zukunft“ findet einmal jährlich statt. Dabei treffen sich an zwei Tagen die beteiligten Schulen und diskutieren gemeinsam mit Fachleuten aus Wissenschaft, Schulverwaltung und Unterrichtspraxis über den Stand ihrer Projekte sowie Ideen zur Weiterentwicklung von Schule.

Wir freuen uns sehr, seit Dezember Teil dieses Netzwerkes zu sein und Entwicklung von Schule mitzugestalten.

 

Bilder: Staatskanzlei RLP / Jonas Werner-Hohensee

Besuch der Gedenkstätte in Hadamar

(Romy Falk, Felix Kettemer, Janne Spitzner (MSS12), 01.02.2024) Am 11.01.23 haben wir als Stufe 12 gemeinsam mit unseren Religionsfachlehrerinnen Frau Hannappel und Frau Jäger die Gedenkstätte in Hadamar besucht, welche an den Genozid an psychisch und körperlich Kranken und Beeinträchtigten erinnert, der sich in Hadamar zur Zeit des 2. Weltkriegs zugetragen hat.

Die Exkursion zur Gedenkstätte Hadamar war unserer Meinung nach ziemlich gelungen. Besonders gefallen hat uns die Art und Weise, wie wir an das Thema herangeführt wurden. In Form eines Zeitstrahls sollten wir Zitate über beeinträchtigte Menschen einer bestimmten Dekade zuordnen. Bei der Auflösung war es durchaus erschreckend, dass einige Zitate, die wir für sehr alt gehalten haben, nicht so lang her waren. Außerdem haben wir uns in Gruppen mit den Biografien Betroffener auseinandergesetzt, indem wir uns mit Boxen mit Infomaterial und personenbezogenen Gegenständen beschäftigt und unsere Ergebnisse einander vorgestellt haben. Vor allem der abschließende Actionbound, ein interaktiver Guide auf I-Pads, hat uns persönlich sehr zugesagt. Dieser war wie eine Art Ralley durch die Gedenkstätte aufgebaut. So hatte man die Möglichkeit, in kleineren Gruppen das Gelände besser zu erkunden und Punkte, die man vorher weniger
beachtet hatte noch einmal besser zu verinnerlichen. Durch diese interaktiven Aufgaben bekam man das Gefühl, nicht einer langweiligen Führung zuzuhören, sondern sich das Wissen über diesen historischen Ort selber zu erarbeiten.

Abschließend lässt sich sagen, dass uns die Exkursion sehr zugesagt hat und wir sind der Ansicht, dass auch für weitere Schulklassen dieser Ort auf jeden Fall eine Besichtigung wert ist, da man nochmal einen anderen Blickwinkel auf die NS-Zeit und die dazugehörige Euthanasie-Thematik erhält.

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Jom ha Shoah – der Shoah-Gedenktag in unserer Schule und im Landtag

(SMU, 27.01.2024) Unter #niewieder wurde am Samstag, den 27.1.2024 im Mainzer Landtag der Opfer des Holocaust gedacht. Landtagspräsident Hendrik Hering betonte in seiner Rede unter dem #nie wieder, dass antidemokratische Kräfte sich mit ihren Ideen der Menschenverachtung und Ausgrenzung eine breite gesellschaftliche Basis schaffen, um unsere Demokratie auszuhöhlen und schließlich zu zerstören.

Mit Blick auf den ersten Artikel des Grundgesetzes betonten er sowie auch die stellvertretende Ministerpräsidentin Katharina Binz, dass es in unserer Gesellschaft keinen Platz geben darf für Entwürdigungen jedweder Art!

Damit wurde der Blick auf den Kerngedanken der diesjährigen Veranstaltung gerichtet: Die Wortbeiträge der Veranstaltung nahmen das Schicksal gesellschaftlicher Gruppen der eigenen Bevölkerung in den Blick: die sogenannten Asozialen und Berufsverbrecher.

Diesen Bevölkerungsgruppen beraubte man während der NS-Herrschaft systematisch ihrer Rechte, grenzte sie aus, sterilisierte viele von ihnen und nahm den so Gebrandmarkten am Ende auch noch das Leben.

Mehrfach betonten die Redner, dass die wichtigste Grundlage unserer demokratischen Welt die unabdingbare Wahrung der Würde eines jeden Menschen ist.

Mit unseren drei Stücken aus dem Lebensmelodienprojekt gaben wir der Veranstaltung in Mainz einen würdigen musikalischen Rahmen.

Die Kompositionen von Shmuel Blasz und Joseph Mandelbaum erinnern in eindrücklicher Weise an die jüdischen Schicksale dieser dunklen Zeit.

Die gesamte Veranstaltung kann man auf youtube anschauen unter folgendem Link: https://www.youtube.com/live/9AvOCv5pg3U?si=xP1DlMqzHdIMIzQ6

 

Am Tag vor unserer Teilnahme an der Gedenkveranstaltung im Landtag fand auch schon bei uns an der Schule in einem kleinen Rahmen ein Gedenken statt.

Mit unseren Fahrten nach Auschwitz und dem Projekt Lebensmelodien haben wir die Erinnerungskultur schon seit vielen Jahren in unser Schulleben eingebunden.

In seinem Wortbeitrag machte Axel Müldner anhand von bildhaften Vergleichen deutlich, welche Dimensionen die Menschenverachtung und Ermordung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland damals angenommen hatten.

Zitat: „Es handelte sich … um den ersten Versuch eines Völkermords unter Zuhilfenahme logistischer Planung im industriellen Maßstab.

1935 lebten rund 11 Millionen Juden in Europa, 10 Jahre später lag ihre Zahl bei fünf Millionen.

Sechs Millionen Menschen – die Bevölkerung unseres Bundeslandes RLP beläuft sich auf ungefähr 4,2 Millionen.

Sechs Millionen: Wenn wir jeden Namen der Opfer laut vorlesen würden und man bräuchte für jeden Namen im Schnitt zwei Sekunden, dann würde das 139 Tage dauern, das sind über viereinhalb Monate; 139 Tage und Nächte; 30 Namen in einer Minute; 1800 in einer Stunde, 43.200 Namen am Tag, 139 Tage lang.

 

Eine andere Rechnung:

In Auschwitz-Birkenau wurden während des Betriebs von 1044 Tagen annähernd 1,1 Millionen Menschen ermordet; das sind pro Tag im Schnitt 1050 Personen, Tag für Tag, für Tag.

Das ist das Doppelte des LMG mit Schülerschaft und allen Mitarbeitenden.

Aber vielleicht waren es auch damals für die Organisatoren dieses Völkermordes nur Zahlenspiele.“

 

Angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen Veränderungen ist es von großer Wichtigkeit, dem erneuten Anwachsen rassistischen und antisemitischen Gedankengutes bewusst entgegenzutreten.

Zitat: „Meine und eure Generation haben an diesem Völkermord keine Schuld, es sind Teile meiner Großvater- und eurer Urgroßvater-Generation, die durch aktives Handeln oder passives Wegsehen Schuld auf sich geladen haben.

Unser aller Aufgabe als Schüler des Lebens und der Geschichte ist es nicht, die Schuld für diese Verbrechen auf unsere Schultern zu laden, sondern die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass die Erinnerung an die Verbrechen unserer Vorfahren niemals aufhört, wir machen uns erst dann schuldig, wenn wir zulassen, dass das Erinnern in Vergessenheit gerät.“

 

Christof Haxel-Schamuhn stellte zwei Gedanken in den Mittelpunkt seiner Rede:

Das Lebensmelodien-Projekt ist eine besondere Form von Rache!

Vor ihrem Tod hatte die Großtante von Nur Ben Shalom, dem Initiator und künstlerischen Leiter des Projektes, ihren Angehörigen einen Abschiedsbrief übermittelt, der mit den Worten endete: „… und soweit es euch möglich ist, nehmt RACHE!“

Als Nur diesen Brief als Kind zu lesen bekam, da setzte sich in ihm der Gedanke und die Frage fest, wie er angemessen Rache üben könne. So kam es dazu, dass er das Projekt Lebensmelodien begründete.

Seine Antwort, seine Form der Rache war es, die Melodien der verfolgten und getöteten Juden, ihre Namen und ihre Lebensgeschichte, wieder ins Leben zurückzuholen.

Für uns und unsere Schule ist das Lebensmelodien-Projekt genau die richtige Form der Annäherung an das Geschehen der Shoah und genau die richtige Form des Erinnerns an die Leidensgeschichten der Verfolgten und Ermordeten in der Zeit des Nationalsozialismus.

Indem wir den Komponisten und ihren Melodien ein neues Leben schenken, leisten wir mit unserer Schule einen wichtigen Beitrag zur Erinnerung in Verantwortung für die Zukunft.   #nie wieder