Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Bigband-Sound lässt die Stadthalle mitwippen

JazzMe-Reihe 2024 startet mit dem „Yellow Tone Orchestra“ in Bestform – Das Publikum lässt die Künstler nicht ohne Zugabe gehen

Artikel Rhein-Neckar-Zeitung, 17.04.2024 von Ronald J. Autenrieth

Jazzme-Reihe YellowToneOrchestra-1Etwa 20 junge Musikerinnen und Musiker spielten am Samstag dem zahlreich erschienen Publikum das Blaue vom Jazz-Himmel herunter. Gediegener Bigband-Sound in raffinierten Arrangements, garniert mit abwechslungsreichen Soli, kam bei allen Jazzfreunden bestens an.

Die Formation entstand am Landesmusikgymnasiums Rheinland- Pfalz in Montabaur/Westerwald. Seit 2007 leitet Andreas Steffens die Band und führte sie zu zahlreichen namhaften Erfolgen, auch beim Bundeswettbewerb „Jugend jazzt“.

In einem Musikgymnasium ist Musik das Hauptfach und die die Schülerinnen und Schüler bekommen Instrumentalunterricht. Ein Konzept, das Tobias Soldner in seiner Begrüßung sehr zu schätzen wusste, denn: „Da spielt die Musik!“

In der Besetzung mit vier Trompeten, vier Posaunen, fünf Saxophonen, Bass, Piano und Schlagzeug spielte das Orchester klassische Kompositionen von Duke Ellington und Count Basie, Latin und Jazz-Rock-Arrangements von deutschen und internationalen Komponisten wie Bob Mintzer, Pat Metheny, Joe Zawinul und weiteren Koryphäen ihres Fachs. Das Publikum ging angeregt mit und applaudierte nach jedem der zahlreich präsentierten Soli.

Dabei ist es bei Gymnasiastinnen und Gymnasiasten schwer, von „der“ Band zu sprechen. Wer sich gut integriert hat, macht das Abitur und ist wieder weg.

So gibt es eine stete Erneuerung, die mit dem Vorstufenorchester „Blue- Berry“ beginnt. Der Abend am Samstag war der erste in einer runderneuerten Besetzung. Dass dennoch alles klappte wie am Schnürchen, ist wohl auch der profunden Aufbauarbeit von Andreas Steffens zu danken, der mit launigen, aber auch informativen Ansagen durch das Programm führte.

So konnte sich das Publikum der musikalischen Zeitreise, die im Falle des Jazz nur etwa 80 Jahre umfasst, entspannt hingeben und den durchsichtigen, sauber intonierten Klängen lauschen.

Die einzige mitwirkende „Ehemalige“ war Lea am Klavier, die spontan wegen eines Krankheitsfalls eingesprungen war und ihre Sache glänzend machte. Vom druckvollen Schlagzeug- oder Trompetensolo über singende Saxophone und coole Posaunen: Die Qualität stimmte.

Das Kulturlabor übernahm die Bewirtung, und Soldner wies darauf hin, dass, obwohl es in diesem Jahr nur drei Termine gibt, fast genauso viele Musiker am Start sind, wie üblich. Sie verteilen sich nur auf größere Ensembles. Mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Neckartal- Odenwald und jetzt auch der Catalent Germany Eberbach GmbH kann damit auch in diesem Jahr wieder ein hochwertiges Programm nach Eberbach gebracht werden.

Natürlich ließ das Publikum die jungen Künstler nicht ohne Zugaben gehen. Am Ende gingen die Noten aus, doch hört man einen stimmungsvollen Count Basie gerne auch ein zweites Mal.

 

 

Flyer zur JazzMe-Reihe als Download