Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Religion

„Der Mensch ist unheilbar religiös!“ Dieses im Ursprung ironisch formulierte Zitat des polnischen Philosophen Leszek Kolakowski weist auf: Religion ist untrennbar mit dem Menschsein verknüpft. Die Geschichte zeigt, dass es zu allen Zeiten und in allen Kulturen bis heute religiöse Phänomene gegeben hat und gibt.

Religion ist Ausdruck der Hinwendung zu einer allumfassenden höheren Wirklichkeit, die die Bewusstseinsgrenzen des Menschen überschreitet. Der Glaube hingegen beinhaltet die persönliche Beziehung des Menschen zu Gott. „Vernünftig glauben“ in der Religion will dabei gelernt sein und fordert eine kritische Auseinandersetzung mit religiösen Themen, damit man zu einem bewussten und verantwortungsvollen Glauben geführt wird.

Religionsunterricht, ob evangelisch oder katholisch, ist ein wichtiger Bestandteil schulischer Bildung. Das Hinterfragen der eigenen Existenz, die Suche nach verlässlichen Grundwerten und Orientierung im Glauben, die Auseinandersetzung mit Glück, Freude, Schmerz und Enttäuschung, mit Krankheit und Tod, das sind wichtige Themen, die der Religionsunterricht aufgreift. Damit die Auseinandersetzung mit diesen lebensrelevanten Fragestellungen stattfinden kann, gilt es, die Schülerinnen und Schüler dort abzuholen, wo sie in ihrer Alltagswelt mit den Fragen nach dem Sinn des Lebens umgehen.

Es gilt ebenso, Grundwissen zu vermitteln zum Beispiel zu den einzelnen Weltreligionen, zu Grundsätzen und Ritualen, damit die Schülerinnen und Schüler in der Begegnung mit Menschen anderen Glaubens offen und wertschätzend umgehen können. Und es geht darum, in der Praxis zu erproben, wie wir mit dem „Handwerkszeug“ des Glaubens umgehen können. Darum werden Formen der Meditation und des Gottesdienstes mit den Schülerinnen und Schüler  erprobt und in der Schulgemeinschaft gepflegt. Religionsunterricht ist ganzheitlicher Unterricht. Er verfolgt das Ziel, Kompetenzen zusammen mit den Schülerinnen und Schülern zu entwickeln, die sie in unserer mobilen und globalen Gesellschaft praktisch nutzen und anwenden können.

 

Unterricht

Der Religionsunterricht „in der öffentlichen Schule“ wird in Übereinstimmung mit dem Grundgesetz (Art. 7 Abs. 3 GG) erteilt und orientiert sich an den Landesrichtlinien: www.religion.bildung-rp.de

Das Fach Religion wird am LMG durchgehend von der 5. bis zur 13. Klasse konfessionell getrennt, als evangelischer und katholischer Religionsunterricht, angeboten und findet auch als mündliches Abiturfach seine  Relevanz.

Religiöse und kulturelle Pluralisierungsprozesse, sowie demographische Entwicklungen unserer Zeit erfordern  neue Wege. Ab dem Schuljahr 2020/21wird in einem Pilotprojekt der Religionsunterricht in der 5. Klasse kooperativ konfessionell im Klassenverband gehalten. Das bedeutet, dass der Religionsunterricht in der einen Klasse mehrheitlich von einem evangelischen Religionslehrer erteilt wird, in der anderen Klasse von einem katholischen Religionslehrer. Beide Lehrer planen den Unterricht gemeinsam und führen ihn in engem Austausch durch.

Gemäß den Rahmenrichtlinien bieten wir einen kompetenzorientierten Unterricht an. Organisiert wird dies in vielen Klassenstufen im Doppelstunden-Prinzip. Dadurch erweitern sich die Möglichkeiten für ein ganzheitliches Arbeiten mit Kopf, Herz und Hand, bei dem der Schüler möglichst mit allen seinen Sinnen eingebunden ist. Die Arbeitsformen reichen dabei von der gängigen Partner- und Gruppenarbeit, dem Lernen an Stationen, der Einbindung musikalischer Impulse in Form von Taizee- und modernen Kirchenliedern, bis hin zu projektorientiertem Unterricht, der auch Jahrgangsstufen übergreifend erfolgen kann.

Bibeln

Das Fundament der christlichen Lehre ist die Bibel. Deshalb sind auch der Umgang und das Arbeiten mit der Bibel integrierte Bestandteile unseres Religionsunterrichtes. Am LMG gibt es Einheitsübersetzungen und Lutherbibeln. Je nach Vorliebe der KollegInnen wird auch mit anderen Übersetzungen gearbeitet, wie z.B. der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ).

Gottesdienste am LMG

Regelmäßig stattfindende Gottesdienste bereichern unser Schulleben und eröffnen die Möglichkeit den Glauben zu praktizieren. Sie werden inhaltlich und musikalisch gerne von Schülerinnen und Schülern mitgestaltet. Zu nennen sind:

  • der Begrüßungsgottesdienst für die Fünftklässler, vorbereitet von den Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse
  • der Aschermittwochs-Gottesdienst
  • der Abiturgottesdienst
  • die Schuljahresabschluss – Andacht vor den Sommerferien

In der Adventszeit bieten die Religionslehrer an zwei Tagen der Woche kurze Andachten noch vor der ersten Stunde an. Sie sollen den Schülerinnen und Schülern in der oft so stressigen Vorweihnachtszeit Gelegenheit geben, zur Ruhe zu kommen, auf Gottes Wort zu hören und Weihnachtslieder zu singen. 

Exkursionen

Die Fachschaft Religion ist verantwortlich für die im 10. Schuljahr stattfindenden „Tage der Orientierung“. Ab 2020 werden diese regelmäßig in einer einwöchigen Fahrt nach Ausschwitz und Krakau durchgeführt. Dabei geht es vor allem um die Begegnung mit einem schwierigen Thema der deutschen Geschichte und die Frage nach dem Menschenbild, das in stetem Wandel Abgründe, aber auch im Sinne der Menschenrechtskonvention der UN, positive Weiterentwicklungen in unserer Gesellschaft zeigt.

Die 12. Jahrgangsstufe fährt regelmäßig zur Gedenkstätte nach Hadamar, um dieses Thema weiter zu vertiefen. Dort beschäftigen wir uns regelmäßig mit der Frage nach einem Leben, das als lebenswert oder lebensunwert eingestuft wurde und wie dies noch heute in unserer globalen Gesellschaft eine Rolle spielt.

Projekt „Äpfel pressen“

Unser einstiges Pilotprojekt „Äpfel pressen“ ist aus der Idee entstanden, wertvolles Fallobst nicht einfach verderben zu lassen, sondern zu nutzen, um gleichzeitig damit Fahrten wie z.B. die nach Ausschwitz zu finanzieren. Daher beteiligen sich die 10. Klassen an dieser Aktion und bieten ihren frisch gepressten Apfelsaft zum Verkauf der ganzen Schulgemeinschaft an.

Ausstellungen

In der Vergangenheit hatten wir diverse zeitlich begrenzte Ausstellungen an unserer Schule. Die letzte Ausstellung behandelte das Thema „Flüchtlinge und weltweite Flüchtlingsströme“ und konnte in Absprache mit der Fachschaft von verschiedenen Kursen besucht werden.

Außerschulische Lernorte

Als außerschulische Lernorte bieten sich verschiedene Örtlichkeiten an, wie z.B. der Friedhof in Montabaur, Besichtigungen von verschiedenen Gotteshäusern, das Bibelmuseum in Frankfurt usw.

Trauerarbeit in Krisensituationen

Der Tod von Angehörigen, Schülern und Lehrern führt zu Krisensituationen, mit denen eine Schulgemeinsaft zurechtkommen muss. In der Vergangenheit hat die Fachschaft Religion mit Mitarbeitern der Caritas gut zusammengearbeitet. Auch Elternengagement hat uns sehr geholfen und ist willkommen.

 

Dank an den VEFF

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich dafür bedanken, dass der VEFF nicht nur die musikalischen Projekte intensiv fördert, sondern auch unsere Arbeit großzügig unterstützt!

 

Kirchliche Homepages

Evangelisches Dekanat Nassauer Land

Römerstraße 25 ; 56130 Bad Ems; Tel: 02603 / 509920  Fax: 02603 / 5099266


E-Mail: ev.dekanat.nassauer.land@ekhn-net.de
          Internet: www.evangelisch-nassauer-land.de

Unter folgendem Link gelangt man auf die Homepage der evangelischen Kirchen in Montabaur: https://evangelischimwesterwald.ekhn.de/kirchengemeinden/montabaur.html

Katholisches Bistum Limburg

Rosmarkt 4; 65549 Limburg an der Lahn; Tel: 06431/295277

E-Mail: info@bistumlimburg.de    Internet: www.bistumlimburg.de

Unter folgendem Link gelangt man auf die Homepage der katholischen Kirche in Montabaur: https://www.st-peter-montabaur.de/

 

 

Aktuelles Fachschaftsfoto

Herr Fritzen (kath.), Frau Wagener (ev.), Pfr. Haxel-Schamuhn, Schulpfarrer und Fachschaftsvorsitzender (ev.), Frau Hannappel (kath.), Herr Müldner (kath.), Frau Jaeger (ev.)

(von links nach rechts)

 

Luise Rinser: Miriam

Miriam zu Jesus: „Den Feind lieben, sagst du. Aber gibt es denn überhaupt Feinde? Ich meine, man ist doch nicht von jeher Feind. Man wirds. Aber warum? Aus Angst, aus Habsucht, aus Neid, aus Eifersucht. Aus all dem macht man sich selber einen Feind.“

Und Jesus zu Miriam: „Nicht Furcht vor Strafe hält ab vom Töten des Lebens und der Seele. Nur die Erkenntnis vom Einssein alles Lebendigen schafft das Friedensreich. Sag das den anderen! Sag es allen! Sag es tausendmal tausendmal. Dies ist mein Auftrag an dich: Lehre die Einheit alles Lebendigen, lehre die Liebe.“

Quelle: Mirjam. Frankfurt a.M.: S. Fischer, 1983. S. 214f. ISBN 3-10-066026-9