Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Kategorie Archiv: Ensembles – Musica viva


FinnlandKonzert2017_28

Nordische Klänge verzaubern Westerwälder Publikum

Musik aus Finnland mit der Kammerphilharmonie und Chor des Landesmusikgymnasiums

(MEL, 13.06.2017) Anlässlich des hundertsten Jubiläums der Unabhängigkeit Finnlands veranstalteten die Kammerphilharmonie musica viva und der Kammerchor Art of the Voice vom Landesmusikgymnasium RLP am vergangenen Sonntag im Schloss Montabaur ein ganz besonderes Konzert, das man in dieser Form wohl nur selten zu hören bekommt. Im nahezu ausverkauften Veranstaltungszentrum der ADG erklang fast ausschließlich Musik aus Finnland, darunter echte Raritäten von Sibelius und zwei weiteren Komponisten des 20. Jahrhunderts, deren typisch nordische Atmosphäre das Publikum von Anfang an in seinen Bann zog. Die Romance op. 42 von Jean Sibelius für Streicher bestach durch ihren elegischen und stellenweise auch dramatischen Charakter, den die Kammerphilharmonie unter der Leitung ihres Dirigenten Tobias Simon meisterhaft expressiv herausarbeitete. Auch das berühmte „Andante festivo“ von 1922, in der überarbeiteten Fassung für Streichinstrumente, das musica viva fest in ihrem Repertoire hat, überzeugte durch großen Klang und Ausdruck. Dass die Finnen aber auch ein traditionsbewusstes und lebenslustiges Volk sind, bezeugten zwei farbenreiche Kompositionen von eher unbekannten Komponisten: Die Bilder der Landspielleute von Pehr Henrik Nordgren mit den Untertiteln „Die Pflücker“, „Der Denker“, „Das Menuett des alten Mannes“ und „Des Fiddlers Lieblingsstück“ zeichneten das finnische Leben in farbenfrohen Schattierungen. Folkloristische, aber auch meditative Elemente wurden gekonnt kombiniert mit hochmodernen, spannungsreichen Harmonien und Spieltechniken; solistische Passagen kontrastierten mit virtuosem, mitreißendem Orchestertutti. Ähnlich kontrastreich, aber noch folkloristischer gehalten waren die Sechs Volkslieder aus der Provinz Häme von Väinö Raitio, die aufgrund der zahlreichen Pizzicato-Passagen teilweise täuschend echt an ein Mandolinenorchester erinnerten.

Weitere Höhepunkte des hochkarätigen Konzerts waren ohne Frage die solistischen Beiträge: ein Duo für Violine und Viola von J. Sibelius, gekonnt interpretiert von Patrick Schnabel und Laura Cardoso Kircher, und zwei Humoresken – ebenfalls von Sibelius – für Solo-Violine und Streichorchester. Den Solopart übernahm Johanna Bechtel aus Heidelberg, die im März dieses Jahres ihr Abitur (als Jahrgangsbeste) am LMG abgelegt hat und sich nun auf ein Violinstudium vorbereitet. Sie brillierte mitreißend virtuos und musikalisch über dem warmen Klangteppich des Orchesters und wurde vom Publikum nicht ohne eine Zugabe entlassen.

Die Veranstalter dieses Konzerts, die Deutsch-Finnische Gesellschaft (DFG) in Zusammenarbeit mit dem Förderverein VEFF des LMG zeigten sich hochzufrieden und dankbar über die fruchtbare und künstlerisch hochwertige Zusammenarbeit anlässlich des hundertsten Jahrestages der finnischen Unabhängigkeit. Deren Vorsitzende Herr Jürgen Schreckegast und Herr Ulrich Schwark würdigten die zahlreichen Ehrengäste, u.a. Herrn Landrat Achim Schwickert sowie zahlreiche Vertreter der benachbarten Landesverbände der DFG. Die Einnahmen aus diesem Benefizkonzert sollen für die Anschaffung eines dringend benötigten neuen Konzertflügels für das LMG verwendet werden.

Abgerundet und zusätzlich bereichert wurde das Konzert durch drei Chorwerke von Reger, Thieriot und Matti Hyöki, die der Oberstufenkammerchor Art of the Voice nuancenreich zu Gehör brachte – regulär unter der Leitung von Martin Ramroth, diesmal aber vertretungsweise ebenfalls von Tobias Simon dirigiert. Fürs große Finale wurde die Streicherphilharmonie noch um zwei Hörner (Viktoria Nückel und Sonja Schnabel), Flöte (Sina Hannappel) und Klarinette (Anisa Dababi) erweitert. Zusammen gestalteten sie mitreißend phrasiert die „Valse triste“ und abschließend mit Chor die inoffizielle finnische Nationalhymne aus der berühmten „Finlandia“ von Sibelius.

Selbst optisch ließ das Konzertereignis keine Wünsche offen: Passend zu diesem Anlass stellte das Finnlandinstitut Berlin die Ausstellung „Jean Sibelius – die Musik, der Künstler, der Mensch“ zum Konzerttag zur Verfügung. Außerdem verliehen stimmungsvolle Naturbilder der weiten finnischen Landschaften, auf Großleinwand projiziert, dem Konzert zusätzliche Atmosphäre. 

 

Impressionen vom Konzert

 
FINMUSIK2017

Wir feiern wie unsere Freunde in Helsinki — Konzert am Sonntag, 11. Juni 2017

100 Jahre Unabhängigkeit der Republik Finnland ist Anlass für ein Benefizkonzert des Landesmusikgymnasiums

(Jürgen Schreckegast, 14.05.2017)  Im finnischen Jubiläumsjahr veranstalten die Kammerphilharmonie musica viva und der Kammerchor Art of the Voice vom Landesmusikgymnasium RLP am Sonntag, 11. Juni 2017 um 17:00 Uhr im Schloss Montabaur (Veranstaltungszentrum der ADG) ein Konzert der Sonderklasse.

 

Wie ist es dazu gekommen?

2005 ist mit Hilfe der Deutsch-Finnischen Gesellschaft RLP am Landesmusikgymnasium eine Schulpartnerschaft zum weltberühmten Sibelius Musikgymnasium in Helsinki gegründet worden, die sich im Laufe der Jahre einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreut. Jedes Jahr finden ein bis zwei Begegnungen statt – zum einen reist eine Schülergruppe oder ein Ensemble des LMG nach Helsinki bzw. es kommt eine Schülergruppe oder ein Ensemble aus Helsinki zu einem Besuch nach Montabaur. Aus diesen Begegnungen entwickeln sich auch immer wieder Freundschaften von längerer Dauer.  

Anlässlich des hundertsten Jubiläums der Unabhängigkeit Finnlands wird in allen Teilen des Landes wie auch jenseits der Landesgrenzen gefeiert. (Am 6. Dezember 1917 erklärte Finnland seine Selbstständigkeit und wurde eine demokratische Republik.) Die Veranstaltungen dieses für die Finnen bedeutsamen Jahres stehen allen Bürgern des Landes sowie Freunden Finnlands offen. Dies spiegelt sich auch im Motto des Festjahres „Gemeinsam“. Die zahlreichen Veranstaltungen thematisieren in vielfältiger Weise die ersten 100 Jahre der Unabhängigkeit Finnlands, beleuchten die Gegenwart und werfen einen Blick in die Zukunft.

Daher die Einladung an alle Freunde Finnlands: 2017 ist ein großes Festjahr für die Finnen! Feiern Sie mit!

 

Auch das Landesmusikgymnasium in Montabaur lässt es sich nicht nehmen, seine deutsch-finnische Schulfreundschaft in Form eines Benefizkonzertes zu Ehren dieses Jubiläums zu demonstrieren. Veranstaltet wird dieses Konzert im Schloss Montabaur von der Deutsch-Finnischen Gesellschaft (DFG) in Zusammenarbeit mit dem Förderverein VEFF des LMG. Zu hören ist die Kammerphilharmonie musica viva unter der Leitung von Tobias Simon sowie der Kammerchor Art of the Voice (Ltg. Martin Ramroth), die nahezu ausschließlich Musik aus Finnland (vornehmlich von Jean Sibelius) präsentieren. Den Solopart auf der Violine übernimmt Johanna Bechtel (Abitur 2017).

Passend zu diesem Anlass stellt das Finnlandinstitut Berlin die Ausstellung „Jean Sibelius – die Musik, der Künstler, der Mensch“ zum Konzerttag zur Verfügung.

 

Der Eintritt beträgt 12,00 €, ermäßigt 8,00 €. Die Einnahmen aus diesem Benefizkonzert sollen für einen dringend benötigten neuen Konzertflügel für das LMG verwendet werden.

 

Link zur Veranstaltung

Festliches Wandelkonzert im Schloss Oranienstein

(SCH,12.06.2016) Am Samstag, dem 11.06.2016 fand das diesjährige Wandelkonzert unserer Schule in Zusammenarbeit mit den Konzerten Oranienstein im Schloss Oranienstein / Diez statt, das im Hinblick auf die künstlerische und organisatorische Leitung in Eigenregie von den Schülern der MSS 11 (Musikleistungskurs Schawaller) durchgeführt wurde.

Sowohl an verschiedenen Orten im Schloss als auch im Garten präsentierten sich die Kammerphilharmonie „musica viva“, das Querflötenensemble „flautastique“, ein Trompetenquartett, zwei Vokalensembles und eine Jazzcombo im barock-festlichen Ambiente. Das Trompetenquartett eröffnete das Wandelkonzert im Ehrenhof des Schlosses mit einer festlichen Fanfare von Jan Dismas Zelenka, gespielt vom Balkon des Kommandantenzimmers. Nach der anschließenden Begrüßungsrede durch zwei Schüler der MSS 11 konnten die Besucher an den verschiedenen Vortragsorten den unterschiedlichen Beiträgen lauschen: An diesen musikalischen Orten begrüßten die Organisatoren jeweils die Zuhörenden und führten ihre Gäste in die folgende künstlerische Darbietung ein. Zwischen den Beiträgen hatten die Besucher die Gelegenheit, sich frei – über das sonst mögliche Maß hinaus – im Schloss und im Garten zu bewegen und die Architektur und das Interieur des Schlosses zu genießen. Für das leibliche Wohl war mit Kaffee und Kuchen auch bestens gesorgt. Überdies konnten sich alle Anwesenden an der aktuellen Skulpturenausstellung des deutschen Stahlbildhauers Georg Friedrich Wolf im Schlosspark vor und nach dem Wandelkonzert im Schlosspark erfreuen.

Nach diesem sowohl musikalisch als auch organisatorisch rundum gelungenen Wandelkonzert begaben sich die Schülerinnen und Schüler der Ensembles und der MSS 11 beschwingt in Richtung Heimat oder nutzten die Gelegenheit, dem Abendkonzert mit Albrecht Mayer und dem Schumann Quartett zu lauschen.

Ein Wandelkonzert in einem Juwel von Barockschloss – was wäre eine angemessenere Umgebung für ein Konzert der ganz besonderen Art?

Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Landesmusikgymnasiums laden in Zusammenarbeit mit den Oraniensteiner Schlosskonzerten ganz herzlich am Samstag, dem 11. Juni von 16.00 bis 18.00 Uhr alle Musikfreunde ins Barockschloss Oranienstein / Diez ein.

Auf dem außergewöhnlichen Programm steht Musik für Flöten-, Jazz-, Vokal- und Trompetenensembles sowie der Kammerphilharmonie „musica viva“; alle Gruppen werden an ausgesuchten Orten im Schloss – bei gutem Wetter auch im Garten – erklingen. Unter den Musizierenden sind teilweise vielfache Preisträger von Orchester- und anderen großen Musikwettbewerben.

Schloss Oranienstein_4Durch das „Wandeln“ von Raum zu Raum kann man eine kleine musikalische Zeitreise durch die verschiedenen Epochen der Musikgeschichte erleben und ganz nebenbei zusätzlich sowohl das barocke Schloss mit seinen wertvollen flämischen Fresken und Stuckdecken als auch die Gartenanlage genießen.

Der Eintrittspreis beträgt pro Person 10 Euro, ermäßigt 5 Euro, inklusive Kaffee und ein Stück Kuchen. Für den Einlass wird der Personalausweis benötigt, da das Schloss Oranienstein auf dem Gelände der Kaserne Schloss Oranienstein liegt.

Die Adresse lautet: Schloss Oranienstein 1, 65582 Diez.

Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 würden sich freuen, auch dieses Jahr möglichst viele von Ihnen, liebe Musikfreunde, begrüßen zu dürfen!

Weitere Informationen und Ticketbuchung über diesen Link: http://oraniensteiner-konzerte.de/termin/wandelkonzert-im-schloss/

Vier Ensembles des LMG erfolgreich beim Landesorchesterwettbewerb

(MEL, 11.10.2015) Beim 9. Landesorchesterwettbewerb in Kaiserslautern am 10./11. Oktober konnte man auf eindrucksvolle Weise die Vielfalt und die Qualität des rheinland-pfälzischen Musiklebens bewundern. Insgesamt 22 Laienorchester stellten sich in zehn verschiedenen Kategorien dem Votum einer Fachjury; die Bandbreite reichte hierbei vom Zupforchester über Blasorchester, Streich- bzw. Kammerorchester bis zum Sinfonieorchester, außerdem Big Bands sowie offene Besetzungen. Wie der Präsident des Landesmusikrats Peter Stieber in seiner Rede anlässlich der Preisverleihung betonte, kann das Land Rheinland-Pfalz sehr stolz auf die Ergebnisse sein, die im Bereich des Laienmusizierens erzielt werden, zumal diese (zumeist ehrenamtliche) Arbeit auch eine immense Rolle spielt für das soziale Leben und nicht zuletzt das Fundament bildet für die Spitzenkulturförderung. Insofern dürfen sich die mehr als 600 aktiven Instrumentalisten allesamt als Gewinner fühlen, unabhängig von der erreichten Punktzahl ihres Orchesters.

Das Landesmusikgymnasium war gleich mit vier Ensembles angetreten: das Sinfonische Blasorchester unter der Leitung von Philipp Hebgen erreichte mit 21,6 Punkten das Prädikat „mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“ und eine Weiterleitung zum Deutschen Orchesterwettbewerb im Mai. Ebenfalls Kategoriesieger und damit weitergeleitet zum DOW wurden das Gitarrenensemble Cantomano (Ltg. Volker Höh) mit 23 Punkten und das Flötenensemble Flautastique (Ltg. Karoline Schaeferdiek) mit 22,6 Punkten. Die Option zur Weiterleitung hat sich das Kammerorchester Musica viva unter der Leitung von Tobias Simon erspielt; es erzielte mit 23,4 Punkten das Prädikat „hervorragend“.

Die Schulgemeinschaft gratuliert allen Teilnehmern zu ihren hervorragenden Ergebnissen, die die weitere Probenarbeit sicherlich beflügeln!

KonzertBeethoven

symphonisches – geblasen & gestrichen

(20.03.2014) .KOBLENZ. „Beeindruckend, hohes Niveau, super, einfach nur toll“, nur Superlative waren auf die Frage die zu hören, wie denn das Konzert „symphonisches – geblasen & gestrichen“ am Sonntag (09.03.14) in der Rhein-Mosel-Halle gefallen habe. Und es war nicht etwa die „Rheinische Philharmonie“ oder eine anderer Profi-Formation, die die gut 1000 Zuhörer derart begeistert hatte. Auf der Bühne hatten an diesem Spätnachmittag gut 200 junge Musikerinnen und Musiker zwischen 10 und 19 Jahren gestanden: Johnny Junior Brass (JJB) vom Johannes-Gymnaisum Lahnstein und mit dem Symphonischen Blasorchester (SBO) und der Kammerphilharmonie „musica viva“ gleich zwei Ensembles des Landesmusikgymnasiums Montabaur.

Beide Schulen sind in der Region – und die Ensembles des Landesmusikgymnasiums Montabaur bundesweit – musikalische Schwergewichte, die immer wieder jenseits der Schulmauern auf sich aufmerksam machen. Alle drei Ensembles können  – obwohl noch recht jung (JJB – seit 2009, SBO – seit 2006 und musica viva – seit 2000) – auf eine beachtliche Anzahl an jungen Musikern bauen, was bei Schulensembles mit ständig wechselnden Schülergenerationen nicht selbstverständlich ist. Den Unterschied zwischen beiden Schulen formulierte Rudolf Loch, Schulleiter am Johannes-Gymnasium so: „Während Johnny Junior Brass mit Schülern der Unter- und Mittelstufe auf einem Aufstiegsplatz in der zweiten Bundesliga spielt, ist das Symphonische Blasorchester in der ersten Liga zu Hause. Und „musica viva“ – ja, das geht in Richtung Champions League.“

Das Programm entsprach dann auch ganz dieser Gewichtung: Mit peppig-schwungvollen Melodien aus der Rock- und Popmusik eröffneten Johnny Junior Brass unter Leitung von Antje Rosenbaum den Nachmittag. Sie nahmen die Zuhörer mit auf die Reise zum Herrn der Ringe und in Aladins Welt – und mit Verve alle rhythmischen und dynamischen Herausforderungen der Bohemian Rhapsody.  

Mit „Virginia“ und „Boss Roy“  (beiden von Jacob de Haan) standen anschließend zwei Originalkompositionen für symphonisches Blasorchester auf dem Programm. Und mit Stephan Müller und Jannik Ferdinand (beide MSS 13) gaben zwei junge Dirigenten ihr eindrucksvolles Debut und empfahlen sich zweifelsohne für eine musikalische Karriere. Die Abiturienten, die von Orchesterleiter Wolfgang Lang begleitet werden, haben die Werke eigenverantwortlich ausgesucht, einstudiert und in der Rhein-Mosel-Halle bühnenreif zu Gehör gebracht. Beide Werke erzählen Geschichten – bei „Virginia“ geht es um die amerikanische Geschichte mit Sklavenhandel und Bürgerkrieg, „Boss Roy“ ist eine Schule, an der Disziplin und Musik einen hohen Stellenwert genießen. Beide Dirigenten führten professionell und mit großer Sicherheit den mit 70 Musikern doch großen Klangkörper und lieferten eine jeweils ausgefeilte, dynamisch und – trotz vieler Taktwechsel – rhythmisch präzise Interpretation der Werke. Besonders beeindruckend die Blues-Elemente in „Virginia“ oder die ersten zarten Liebeleien (Sopran-Saxophon von Katharina Link) in „Ross Roy“.
Und dann als Höhepunkt die Fünfte Sinfonie (c-moll) von Ludwig van Beethoven. Die Kammerphilharmonie „musica viva“ – mit etwa 70 jungen Musikern symphonisch besetzt – spielte unter dem Dirigat von Tobias Simon vom ersten markanten Motiv an bis zum letzten der sieben Viertelschläge im Schlusssatz hellwach und präzise. Simon, der u.a. von der Folkwang-Hochschule Essen für herausragende Examensleistungen ausgezeichnet wurde und mehrere Stipendien erhielt, fordert hinsichtlich Pathos, Dynamik und Artikulation von seinen Musikern alles und hat dabei in den intensiven Probenphasen, die solch einer Aufführung vorangehen, wohl die richtigen Saiten angeschlagen: Die Spielfreude bei „musica viva“ ist weder zu übersehen noch zu überhören, willig folgen sie ihrem Dirigenten und entführen den Zuhörer in das „wundervolle Geisterreich des Unendlichen“ (E.T.A Hoffmann) – nehmen ihn mit vom dramatischen ersten bis zum jubilierenden vierten Satz. Ein großartige Leistung, die zu recht mit lang anhaltendem Applaus und Standing-Ovations gefeiert wurde.

Es war das erste Begegnungskonzert dieser Art, weitere Begegnungen dieser Art werden hoffentlich folgen. Direkte Folgen waren am nächsten Morgen zu spüren. Da leuchteten die Augen des 10jährigen Samuels (er hatte bei JJB einen Schlagzeugeinsatz) immer noch und mit seinem Freund Felix freute er sich: „Wir haben fast 10 Minuten geklatscht.“ (mrk)

Beethoven und Symphonic Brass

BeethovenJohannes-Gymnasium und Landesmusikgymnasium in Koblenz

(SIM, 16.02.2014) Koblenz/Lahnstein/Montabaur. Am 09. März treffen sich knapp 200 junge Nachwuchsmusiker zu einem besonderen Konzert in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz. „JohnnyJuniorBrass“ des Lahnsteiner Johannes-Gymnasiums, das Symphonische Blasorchester des Landesmusikgymnasiums Rheinland-Pfalz und „musica viva“, die Kammerphilharmonie der gleichen Schule und zurzeit bestes Schulorchester Deutschlands nach seinem Erfolg beim letzten Deutschen Orchesterwettbewerb.

Das „Johnny“ in Lahnstein und das Landesmusikgymnasium in Montabaur – zwei Schulen mit musikalischem Schwerpunkt und unüberhörbar und unübersehbar zwei Schwergewichte rheinland-pfälzischer Schulmusik-Kultur – liegen gerade einmal 20 Kilometer auseinander. Da lag es im wahrsten Sinne des Wortes nahe, ein gemeinsames Konzert zu veranstalten. Das Programm ist dabei bunt und gleichzeitig von hohem Anspruch.

Die jungen Nachwuchsmusiker des Johannes-Gymnasiums in Lahnstein beginnen mit einer Mischung aus klassisch-symphonischer Blasmusik und Arrangements moderner Melodien. Erst im Jahre 2009 gegründet, hat das Ensemble bereits eine unglaubliche Entwicklung hinter sich. Mittlerweile sind 50 junge Bläser Mitglied des immer noch jungen Ensembles, das bereits auf der BUGA auf einer der Hauptbühnen und beim Festakt des Rheinland-Pfälzischen Städtetages 2013 zu hören war. Im Juni dieses Jahres folgt das Ensemble einer Einladung nach Berlin, um mit einem anderen Schulorchester gemeinsam in der Hauptstadt zu konzertieren.  

Etwas älter sind die Mitglieder des Sinfonischen Blasorchesters (SBO) des Landesmusikgymnasiums Rheinland-Pfalz in Montabaur, das im Jahre 2006 gegründet wurde als Erweiterung des schulischen Ensembleangebots.
Obwohl hier die Fluktuation der Besetzung besonders hoch ist – viele Musiker wechseln in die Big Bands, die symphonischen Orchester oder kleinere Spezial-Ensembles – konnte das musikalische Niveau kontinuierlich gesteigert werden. Schwerpunkt der Programm-gestaltung sind dabei Originalkompositionen Sinfonischer Blasmusik wie beispielsweise von Jacob de Haan.

Die Kammerphilharmonie „musica viva“ wagt sich im zweiten Teil des Konzerts an ein wahres Schwergewicht der Musikgeschichte: Beethovens fünfte Symphonie steht auf dem Programm für das Ensemble, das Preisträger der letzten beiden Deutschen Orchester-wettbewerbe war, den „Deutschen Meisterschaften“ für Musikensembles. Beim letzten Wettbewerb wurde ihm neben der Traumwertung von 25 von 25 möglichen Punkten auch noch aus allen deutschen Laien-Orchestern aller bewerteten Kategorien der Sonderpreis der Volks- und Raiffeisenbanken zuerkannt für die beste Darbietung.

Das Konzert beginnt um 17 Uhr in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz. Karten für 7 und 4 EUR gibt es an der Abendkasse.

Kammerorchester musica viva

Von keinem übertroffen: die Montabaurer Musikgymnasiasten mit Dirigent Thomas Jung

(Kirsten König Jgst. 12, 28.05.2012)) Einen ersten Preis, die Höchstpunktzahl und einen Sonderpreis erspielte die Kammerphilharmonie musica viva mit Dirigent Thomas Jung beim Deutschen Orchesterwettbewerb, dem wichtigsten und größten Wettbewerb Deutschlands für Laien- und Jugendorchester!

Die junge Kammerphilharmonie, die durch ihre exzellente musikalische Leistung, die Auswahl des Programms, ihren Teamgeist und ihre hörbare Leidenschaft zur Musik begeisterte, erreichte beim 8. Deutschen Orchesterwettbewerb in Hildesheim die höchstmögliche Punktzahl von 25 Punkten. Die aus bekannten Musikern bestehende Jury lobte das Orchester in den höchsten Tönen und schlug gleich einen Vertragspartner für das Produzieren einer eigenen CD vor.

Die Begeisterung des Publikums über das „einzigartige“ Spiel zeigte sich in einem nach dem Wertungsspiel entstandenen Fanclub, der auch bei den zwei weiteren Konzerten der Kammerphilharmonie dabei war. Neben einem Konzert im St. Bernward Krankenhaus in Hildesheim hatte das Jugendorchester die große Ehre, beim Preisträgerkonzert des Wettbewerbs zu spielen. Dort wurde dann auch noch der Sonderpreis für die „beste Performance“ verliehen, den die Hauptsponsoren des Wettbewerbs, die Volksbanken und Raiffeisenbanken, vergeben.

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Tobias Simon, der Dirigent des Orchesters, konnte wegen einer schweren und langwierigen Krankheit leider nicht selbst antreten und wurde von Thomas Jung vertreten. Thomas Jung ist Student für Musik in Köln und am King’s College in Cambridge. Er ist mehrfacher Preisträger verschiedener Wettbewerbe sowie Stipendiat unter anderem der Studienstiftung des Deutschen Volkes und des Richard Wagner Verbandes. Ihm ist es gelungen, einen Haufen Jugendlicher zu motivieren und ganz für die Musik und ihre Interpretation zu gewinnen.

Jubel und Preise auf dem Deutschen Orchesterwettbewerb

Großer Jubel am Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz: Die Kammerphilharmonie „musica viva“ und das Gitarrenensemble „cantomano“ dürfen sich feiern lassen als Preisträger des Deutschen Orchesterwettbewerbs, der „Deutschen Meisterschaft“ für das instrumentale Musizieren. mehr