(PAB, 19.05.2017) Am 8. Mai war der Publizist und frühere Spiegel-Journalist Dr. Harald Wieser zu Gast in den beiden 10er Klassen Geschichte.
Diesmal hatten sich die Geschichtslehrer Ilona Pabst und Claus Peter Beuttenmüller einen Zeitzeugen der Nachkriegsgeschichte zur Ergänzung ihres Unterrichts gewünscht. Durch die Vermittlung von Reinhard Pabst konnte Herr Wieser dafür gewonnen werden, über die (Nicht-)Aufarbeitung des Nationalsozialismus am Beispiel des Falls Höfer zu berichten.
Werner Höfer, einer der bekanntesten Fernsehmoderatoren der 1950er bis 1980er Jahre in der Bundesrepublik, hatte 1943 die Ermordung des Pianisten Karlrobert Kreiten durch die Nationalsozialisten in einem Zeitungsartikel gutgeheißen. Herr Wieser rekonstruierte diesen Fall minutiös und veröffentlichte seine Ergebnisse 1987 in einem Spiegel-Beitrag.
Die Schülerinnen und Schüler hatten sich bereits im Unterricht in Ansätzen mit der Biographie des Pianisten Kreiten und der Nazi-Vergangenheit von Werner Höfer befasst und erfuhren jetzt in zwei Unterrichtsstunden aus erster Hand etwas über die Hintergründe wie über die politische Dimension des Falls.
Ein Feedback in beiden Klassen ergab, dass die Schülerinnen und Schüler diese Form des Unterrichts sehr schätzen, sie bezeichneten durchweg die Ausführungen von Herrn Wieser als höchst interessant und instruktiv, nicht zuletzt auch seine Anmerkungen zur Arbeit und zum Ethos eines Journalisten. (S. weitere Informationen zur Veranstaltung in der Westerwälder Zeitung (Auszug)).