Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Wie aus SchülerInnen einen Tag lang PolitikerInnen wurden – EU-Planspiel für die Klassen 10 kam gut an

(PAB, 26.01.2017) Am 20. Januar fand am Landesmusikgymnasium ein Planspiel zur Asylpolitik der Europäischen Union mit den Klassen 10a und 10b statt.

Claus Peter Beuttenmüller und Ilona Pabst, die beiden zuständigen Geschichtslehrer der 10. Klassen, hatten auf diese Veranstaltung in ihrem Unterricht vorbereitet und die Entstehung der Europäischen Union in ihrem historischen und aktuellen Kontext in Grundzügen erarbeitet. Die Anleitung zur praktischen Umsetzung dieser Kenntnisse übernahm dann die junge Berliner „Denkwerkstatt“ Eurosoc#Digital (http://www.eurosoc-digital.org/de/) und drei ihrer Mitarbeiter: Holger Haberstock (ehemaliger Schüler des LMG, der seinem früheren Geschichtslehrer, Herrn Beuttenmüller, dieses Projekt angetragen hatte), Nora Berger-Kern und Inken Losch.

Einen ganzen Tag lang beschäftigten sich rund fünfzig Schülerinnen und Schüler mit hochaktuellen Fragen der Europäischen Union, die vor allem die Wohn – und Arbeitssituation von Asylbewerbern betrafen (s. dazu im Detail den Artikel in der NNP).

Vorher hatten sie Gelegenheit, einen Abgeordneten des Europäischen Parlaments, Norbert Neuser (SPD), zu erleben. Dieser präsentierte kurzweilig und kritisch aktuelle Sichtweisen auf Flüchtlinge und Flüchtlingspolitik und beleuchtete jüngste Äußerungen des neuen amerikanischen Präsidenten zur EU, um anschließend mit den SchülerInnen in ein Gespräch zu treten. Nicht zuletzt rief er die jungen Leute zum demokratischen Engagement auf.

Anschließend spielte Marco Weller (10b) die Europa-Hymne auf dem Klavier, womit das Planspiel offiziell eröffnet wurde.

Auch wenn die SchülerInnen aus einem handlungsorientierten Unterricht, der auf Diskursivität setzt, gewöhnt sind, unterschiedliche Perspektiven zu einem Thema zu bedenken und diese zu diskutieren, konnten sie nunmehr einen ganzen Tag außerhalb des normalen Unterrichts erleben, wie schwer es sein kann, zu einer für alle akzeptablen Lösung eines Problems zu gelangen und somit eine Ahnung von den komplizierten Entscheidungsprozessen der EU bekommen (s. auch den Artikel in der WWZ). Am Ende des Planspiels waren sie froh, nach langen und lebhaften Verhandlungen ein Gesetz verabschieden zu können.

Die Verantwortlichen von Eurosoc, aber auch die beiden Geschichtslehrer waren angetan von der Ernsthaftigkeit, der Konzentration und dem Engagement unserer SchülerInnen. Diesen hat der Tag, so ergab das Feedback, insgesamt sehr gut gefallen. Vielleicht werden sie künftig genauer hinhören und hinschauen, (nicht nur) wenn es um die EU geht.