Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Trauerfeier_03

Gedenkfeier Martin Ramroth

(RSt, 28.10.2018) Mit einer Gedenkfeier in der voll besetzten Stadthalle von Montabaur hat die Schulgemeinschaft des Landesmusikgymnasiums an den langjährigen Lehrer und  Chorleiter Martin Ramroth erinnert, der bei einem tragischen Sport-Unfall am 1. Oktober ums Leben gekommen ist.

Nach einem ruhigen Streichersatz aus Benjamin Brittens Simple Symphony, zu dem Gedenkbilder gezeigt wurden, die die Schüler während der Trauerverarbeitung in der Schule gezeichnet hatten, sowie Fotos, die Martin Ramroth in seiner Arbeit, vor allem mit seinen Chören zeigen, waren es vor allem diese, allesamt von Martin Ramroth einst selbst gegründeten Chöre, „Art of the Voice“, “LaFilia“ und “ExtraChord“, die Stücke vortrugen, die sie mit ihm eingeübt hatten und mit denen sie ihre Verbundenheit zum Ausdruck brachten.

Herr Stammberger vom Schulelternbeirat schlug eine Brücke von der zurückliegenden Bestattung Martin Ramroths zur Trauer- und Gedenkfeier der versammelten Schulgemeinschaft.

Der langjährige Gymnasialkollege Axel Müldner erinnerte an die vielen, oft auch heiteren Facetten von Herrn Ramroths Wirken am Landesmusikgymnasium; er machte auch deutlich, dass es bei der Verarbeitung einer gerissenen Lücke nicht darum ginge, diese zu füllen, sondern vielmehr darum, diese Lücke und die damit einhergehende Veränderung zu akzeptieren, weil man nur auf diesem Wege Martin Ramroth und den Nachfolgern in seiner Arbeit gerecht werden würde.

Schulleiter Richard Moser wies in seiner ausführlichen Würdigung auf Martin Ramroths  über 24-jährige Tätigkeit an der Schule, sein vielfältiges Engagement dort und seine herausragende Chorarbeit hin und fasste diese mit den Worten „man kann ohne Übertreibung zusammenfassend feststellen, dass Martin Ramroth, wie nur wenige andere, unsere Schule entscheidend mitgeprägt hat“, auf den Punkt.

Dies wurde nicht nur durch die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, vieler Ehemaliger und Freunde und eines großen Teils der Elternschaft zum Ausdruck gebracht, sondern in ganz persönlichen Worten auch von Charlotte Benner, ehemalige Schülerin und Mitglied von „Extrachord“, die ihre Schulzeit am Landesmusikgymnasium und ihre Prägung durch Martin Ramroth und seine Chorarbeit schilderte.

Für die Schülerschaft sprach Julian Müller. Mit seinen sehr persönlichen Gedanken zur Infragestellung und Erschließung des Sinnes unseres Lebens angesichts des Todes, bewegte er viele im Saal.

Mit dem alttestamentlichen Zitat „Alles hat seine Zeit“ schloss Pfarrer Haxel-Schamuhn schließlich den geistlichen Bogen der Feier.

Zum Abschluss brachten nahezu einhundert Sängerinnen und Sänger aus allen Chören gemeinsam den ersten Satz aus dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms zu Gehör. Sie trugen die weltberühmte Verheißung der Tröstung vor:

 

Selig sind, die da Leid tragen,
denn sie sollen getröstet werden.

(Matthäus 5, 4)

Die mit Tränen säen,
werden mit Freuden ernten.
Sie gehen hin und weinen
und tragen edlen Samen,
und kommen mit Freuden
und bringen ihre Garben.

(Psalm 125, 5.6)

 

Nach den Schlusstönen verharrten alle in einer dichten Stille, sprachlos und doch ein wenig getröstet angesichts der Unbegreiflichkeit des plötzlichen Todes eines so hochgeschätzten Lehrers.

Eine Note aus Glas, in der Wünsche und Bitten abgelegt wurden, wird zusammen mit einer Stele, die die Gedanken der Schülerschaft zum Ausdruck bringt, auch in der kommenden Zeit noch im Gymnasium stehen und dort einen Ort dankbarer und nachdenklicher Erinnerung darstellen.

 

Impressionen von der Gedenkfeier