Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Verabschiedung MOS Kutsche

Abschied von Schulleiter Richard Moser

Verabschiedung MOS(BEU, 20.08.2021) Wenn der Schulleiter des Musikgymnasiums des Landes Rheinland-Pfalz von seinen Schüler/innen und vom Lehrerkollegium verabschiedet wird, ist viel Musik zu erwarten. Und diese Erwartung wurde auch erfüllt, als Herr Moser zum Ende des Schuljahres unsere von ihm 19 Jahre lang geleitete Schule verließ.

Corona-conform konnte sich ein großer Teil der Schüler- und der Lehrerschaft allerdings nur auf dem Sportplatz versammeln, was angesichts der sehr unsicheren Wetterlage zwar ein gewisses Risiko darstellte. Andererseits bot dieser Platz natürlich auch schöne Möglichkeiten, die Feier etwas anders als sonst in Szene zu setzen. Der Förderverein VEFF hatte generös nicht nur ein besonderes Fahrzeug mit zwei PS für die Feier gesponsert, sondern auch für die überdachte Bühne gesorgt, damit sich die Organisatoren aus der Schulleitung in dieser ohnehin arbeitsreichen Zeit am Ende des Schuljahres auf die Koordination der vielen zu bedenkenden Fragen einer Verabschiedung konzentrieren konnten. Das Wetter hielt, und die Musikabteilung hatte die Zeit gut genutzt, seit wieder mit Ensembles geübt werden darf, und konnte schon wieder ein erstaunlich breites Repertoire darbieten.

 

Verabschiedung MOS von obenSo intonierte das Blechbläserensemble unter Leitung von Philipp Hebgen zur spektakulären Einfahrt des Direktors mit der von zwei Schimmeln gezogenen Kutsche aus dem Fahrstall Wüst in Bannberscheid und während dessen Platzrunde die passende mitreißende Titelmusik des Uralt-Kultwesterns „Die Glorreichen Sieben“. Vom hohen Thron aus konnte „King Richie“ dann getrost die Huldigungen entgegennehmen, die ihm in lockerer, kurzweiliger Reihe in Wort und Musik gebracht wurden:

Herr Höber als Ständiger Stellvertreter des Schulleiters beschränkte seine Abschiedsrede auf wenige Sätze zu der erfolgreichen Aufbauarbeit von Direktor Moser, was angesichts des Neubaus eines eigenen Musikgebäudes und des grundlegenden Umbaus und teilweisen Neubaus des Internats durchaus wörtlich zu verstehen ist. Er betonte aber auch die vielen strukturellen Änderungen und inhaltlichen Entwicklungen während der fast zwei Jahrzehnte währenden Leitung der Schule, sei es die Einrichtung von Ensembles, seien es die vielen Personalentscheidungen, sei es das ständige Bemühen um ein erfolgreiches Miteinander von gymnasialer und musikalischer Ausbildung an unserer Schule mit ihrem ganz speziellen Profil.

Musikalisch eingeleitet vom Flötenensemble unter Leitung von Karoline Schaeferdiek mit „El Paseo“ aus den „Pedazitos“ und dem „Rosaroten Panther“ aus der „Pink Panther Suite“ verabschiedeten sich dann die Schülervertretung und die einzelnen Fachbereiche der Schule ideenreich von ihrem scheidenden Direktor, sei es mit den „Betragsstrichen“ des Faches Mathematik, die alles Negative ins Positive ändern, sei es mit den garantiert gesunden Häppchen im Präsentkorb des Faches Biologie, sei es mit den lateinisch vorgetragenen Wünschen „Vivas diu, hilariter et in pace.“, also für ein langes, gesundes und friedvolles Leben, usw usw.

Zwei bemerkenswerte Beiträge ragten aus diesen individuellen Abschieden zum Abschluss einer Schulära heraus. Zum Einen der der Fachschaft Französisch mit der Titelmelodie des „Monsieur Mathieu“ samt vieler bunter Papierflieger der Klasse 7a und zum Anderen der eigenständig erarbeitete ultimative Auftritt des seinerzeit von Herrn Moser selbst geleiteten Mittelstufenchors „Prima la Voce“ mit dem ruhigen „That lucky old sun“ und dem umso schwungvolleren „From the bottom of your heart“. Wer dabei war, wird diese Eindrücke nicht vergessen.

So war es auch ein sehr gerührter Direktor, der in seinen Abschiedsworten betonte, dass diese ganz besondere Schule für ihn als Lehrer und als Schulleiter die richtige Schule gewesen sei, dass er stolz sei auf die wunderbare Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aller Abteilungen, dankbar für tolle Projekte, tolle Schulgemeinschaft und ein tolles Schulklima. Für den neuen Lebensabschnitt habe er viele Pläne, wolle es aber vor allem erst einmal genießen, Alles ruhiger angehen zu können.

 

Die Antwort auf diese Abschieds- und Dankesworte war der gemeinsame Gesang aller Anwesenden nach neu getexteten Auszügen aus der „Carmina Burana“, die den Schulleiter mit einem wiederholten vielstimmigen „Richard Moser, ein ganz Großer, oh Dein Abschied ist so nah!“ an wichtige Stationen seiner Zeit am Landesmusikgymnasium erinnerten.

Begleitet von „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ durfte der scheidende Direktor wieder die Kutsche besteigen und wie er gekommen war nach einer flotten Platzrunde der Pferdekutsche den Sportplatz verlassen.

 

Die offizielle Verabschiedung unseres langjährigen Direktors durch Vertreter/innen des Bildungsministeriums und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion und viele geladene Gäste wird wohl im Oktober nachgeholt, wenn die Pandemielage das zulässt.