Westerwälder Zeitung vom 22.12.2016
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres zeigen Hunderte Akteure große Bandbreite des Könnens
(Markus Müller) Eigentlich sollten die Weihnachtskonzerte des LMG, die seit Jahren in der Vorweihnachtszeit jeweils weit mehr als 2000 Zuhörer in die Stadthalle locken, in diesem Jahr ausfallen: Wegen der vielen Festveranstaltungen zum Jubiläumsjahr (…) sahen sich die Verantwortlichen außerstande, auch noch die drei bewährt hochkarätigen Jahresabschlusskonzerte zu organisieren. Doch besann man sich anders, speckte das Programm ordentlich ab – und schlug damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Weihnachtskonzerte mussten nicht ausfallen, und die Besucher freuten sich über die nicht mehr so langen Konzerte, denen aber deshalb nichts von ihrer gewohnten Würze fehlte. Nein, sie waren sogar irgendwie noch besser als in den Vorjahren. Das lag aber vor allem an den jungen Künstlern, die ihre ganze Kraft, ihr Können und vor allem ihr großes Engagement in die kurzweiligen Auftritte stecken, ohne dabei ernste Dinge und auch das dramatische Geschehen in Berlin außer Acht zu lassen. Am dritten Abend widmete das Schlagzeugensemble unter der Leitung von Walter Reiter und unterstützt von Bläsern ihre Weltmusik-Komposition den Opfern auf dem Berliner Weihnachtsmarkt. Mit dem Stück setzten die Schlagzeuger aber auch ein Zeichen der Völkerverständigung: Umgesetzt wurde es gemeinsam mit dem syrischen Flüchtling Shadi Al Housh, der ein Praktikum an der Schule absolvierte.
Für Flüchtlingskinder engagieren sich die Musikgymnasiasten übrigens in besonderer Weise. Von der Bühne aus und im Foyer stellten sie ihr Hilfsprojekt vor. (…)
Schon Tradition ist es bei den Weihnachtskonzerten, dass sich die Abiturklasse des LMG mit einer besonderen Aufführung verabschiedet. Dieses Mal gelang ihnen das besonders großartig, wobei auch hier eine besondere Würze in der Kürze der Darbietung lag, die dafür umso mächtiger ausfiel. Ein riesiges, von der Abiturienten Lena Quernes souverän dirigiertes Ensemble aus Musikern und Sängern intonierte das neue Stück „Meteors“, das von Johannes Schlump komponiert worden war. Er sang selbst die Solopartien. Minutenlanger Applaus war der Lohn für eine professionelle Darbietung.