Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Kategorie Archiv: Ensembles – Art of the Voice


Neerpelt

LaFilia und Art of the Voice beim Europäischen Jugend-Musikfestival in Neerpelt 2014

(Zoé Esch, 9a, 05/2014) Freitag, der 2. Mai, Viertel vor acht. So langsam trödelten die Mitglieder von LaFilia und Art of the Voice in den Bus ein. Die letzten verstauten ihr Gepäck und suchten sich einen Platz. Jetzt lag die dreistündige Busfahrt vor uns. Durch Reden, Singen und Essen verging die Zeit wie im Fluge.

Kaum waren wir angekommen, ging es schon für Art of the Voice los. Wir meldeten uns an, bekamen alle Bändchen ausgehändigt und ebenso wurden Fotos der beiden Chöre gemacht. Art of the Voice machte sich auf den Weg zur Probe, da sie schon freitags das bewertete Konzert hatten.

Währen sie mit Herrn Ramroth und Herrn Charton probten und sich fertig machten, ging LaFilia mit Frau Melchiori durch den kleinen schnuckeligen Ort Neerpelt, und schließlich in die Halle, wo Art of the Voice seinen Auftritt hatte. Wir waren alle begeistert.

Gemeinsam mit Art of the Voice gingen wir zur Parade. Am Startpunkt lernten wir viele andere Chöre kennen. Überall wurden Fotos gemacht, laute Musik wurde von Kapellen gespielt und die Menschen tanzten und sangen. Die Stimmung war klasse. Es war schön zu sehen, dass Musik verbindet. Wir unterhielten uns mit Chören aus Portugal, Schweden, Japan und vielen anderen Ländern.

Die Parade begann. Fahnen schwingen und glücklich sein war angesagt. Der Zug, begleitet von vielen Zuschauern, endete an einer Halle, in der die Preisverleihung stattfand.

Feiernd, da Art of the Voice den ersten Preis Cum Laude erhalten hatte, tänzelten wir an den Treffpunkt, an dem wir unsere Gastfamilien treffen sollten.

Wir fuhren mit unseren Gasteltern „nach Hause“, wo unser lang ersehntes Abendessen auf uns wartete. Danach fuhren ein Paar von uns mit ihren Gastfamilien zu weiteren Konzerten des Festivals oder blieben „zu Hause“ und ruhten sich aus, da am nächsten Tag Proben auf dem Programm stand.

Samstagmorgen waren alle müde, doch das wunderbare belgische Frühstück brachte jeden von uns wieder auf Trab. Wir trafen uns um 10 Uhr zu einem Workshop mit einem spanischen und einem portugiesischen Chor. Uns wurden ein paar Lieder beigebracht, deutsche, flämische wie auch spanische.

Nach zwei Stunden gemeinsamen Singens gab es Mittagessen in unseren Gastfamilien.
Anschließend probte LaFilia sehr intensiv und bereitete sich auf den Auftritt am nächsten Tag vor. Es funktionierten alle Stücke gut, nur unser geliebtes Stück „Hosanna“ bereitete uns allen etwas Bauchschmerzen. Am morgigen Tag würde es bestimmt wunderbar klappen. Meistens ist es ja so, dass wenn die Generalprobe in die Hose geht, der eigentliche Auftritt perfekt wird. Wohlgemerkt ist es nur meistens so!

Es folgte unsere wohlverdiente Freizeit. Wir genossen die belgischen Spezialitäten und die Atmosphäre, bis uns das Abendessen in einer Schule erwartete. Das darauf folgende ‚Happening‘ in der Sporthalle Dommelhof begann gegen halb neun. Es wurde von Tänzern, Orchester und Chören gestaltet und bereitete uns viel Freude.

Nach dem grandiosen ‚Happening‘ wurden wir von unseren Gasteltern abgeholt und fielen erschöpft in unsere Betten.

Sonntag, der letzte Tag unserer Reise(und auch der wichtigste Tag für LaFilia) stand an. Wir trafen uns schon früh, um die Stücke noch mal durchzugehen, uns einzusingen und uns mental noch mal zu stärken. Kurz vor dem Auftritt war die Aufregung sehr groß. Würden wir „Hosanna“ gut präsentieren können? Auch mit Noten? Würden wir Abzug bekommen?

Und dann war es so weit. LaFilia stand auf der Bühne.

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Die ersten vier Stücke liefen gut. Das Pflichtstück war besser als erwartet. Nun stand also das letzte Lied an: „Hosanna“. Der Anfang war sehr stark. Wir waren alle sehr positiv überrascht. Würde es doch problemlos laufen? Anscheinend nicht. Auf einmal setzten fast alle Stimmen aus. Nur der zweite Alt sang weiter, der restliche Chor war still. Alle schauten Herrn Ramroth an. Was hätten wir machen sollen? Wo waren wir? Würden wir jetzt abbrechen?

Die meisten von uns standen hilflos auf der Bühne. Panik breitete sich aus, doch irgendwie kamen wir alle wieder in das Stück hinein. Der Chor sang weiter. Herr Ramroth lächelte als wenn nichts gewesen wäre. Jeder musste sich das Grinsen verkneifen. Da hatte der Alt 2 wohl mal ein prächtiges Solo hingelegt, knappe 8 Takte lang.

Peinlich berührt gingen wir von der Bühne. Man muss diesen Auftritt mit Humor sehen. Wenn wir eine Bewertung im Improvisieren und Kreativ-Sein bekommen hätten, wären wir unschlagbar weit vorne gewesen.

Nach dem  Schock folgte eine Parade, die wieder durch die Stadt zur Sporthalle führte, in der die Preisverleihung stattfand. Bei dieser beruhigten wir uns alle etwas. Wie erwartet, schnitten wir nicht so gut ab. Dadurch dass wir das letzte Lied ziemlich verpatzt haben, erhielten wir nur den 2. Preis. Dennoch waren wir alle gewissermaßen stolz. Wir haben das Stück weder abgebrochen noch hat einer angefangen zu lachen.

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 Mit gemischter Stimmung fuhren wir das letzte Mal zu unseren Gasteltern, wo wir noch einmal zu Abend gegessen haben und unsere Koffer packten. Wir wurden danach zum Bus gefahren, wo wir uns von allen verabschiedeten. Die Rückfahrt war sehr amüsant und rundete die ganze Reise harmonisch ab. Jeder freute sich wieder auf sein Zuhause. Dennoch war es eine schöne Erfahrung, die den Chor noch einmal richtig zusammengeschweißt hat.