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So. 9.11.2024
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Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Ethik

Lernen Lebenssituationen zu meistern

Fach: Ethik

Fragen wie

Warum sind wir auf der Welt?
Warum müssen wir leiden/ sterben?
Gibt es Leben nach dem Leben?
Was muss ich tun, um glücklich zu sein?
Welches Handeln ist richtig, welches falsch?…

beschäftigen jeden Menschen.

Um diese beantworten zu können, bietet sich nicht nur die Auseinandersetzung mit den drei ethischen Grundbegriffen (Werte, Normen, Pflichten) oder den Hauptströmungen der Moralphilosophie (z.B. Utilitarismus, Glücks- und Strebensethik, Sollensethik), sondern auch mit den Problemfeldern der Moral wie Medizinethik, Wissenschafts- und Technikethik oder ökologischen Ethik. Menschen brauchen nämlich Werte, um Lebenssituationen meistern zu können.

Fach Ethik am Landesmusikgymnasium RLP
Fach Ethik am Landesmusikgymnasium RLP
Wenn mehr Denken unter den Menschen sein wird, wird auch mehr Liebe in der Welt sein

(Albert Schweitzer)

Ethik am LMG

Gliederung

Im Rahmen des Ethikunterrichts, welcher zurzeit ab der Klassenstufe sieben angeboten wird, beschäftigen sich die Schüler mit den o.g. Themen, um mit ihren veränderten Lebensbedingungen (besser) zurechtzukommen, die Komplexität des Alltags zu bewältigen und die Anforderungen der modernen Gesellschaft erfüllen zu können. Im Vordergrund stehen dabei stets die Schüler-, Problem-, Handlungs- sowie Zukunftsorientierung.

1. Selbstverständnis des Faches

Orientierungshilfe:

– GreiftfürdieHeranwachsendenauf Entwürfezurück, in denenbewährtelebenspraktischeEinsichtenin einerlangenEntwicklungsliniemitHilfephilosophischerDenkweiseneineneueDeutungund Legitimierungerfahrenhaben.

– Die Jugendlichen können diese Entwürfe und Theorien mit den von ihnen selbst entwickelten Vorstellungen vergleichen und dabei entdecken, dass auch ihre eigenen Gedanken sich im Ansatz mit bestimmten Denktraditionen berühren. Überlegungen zu Moralprinzipien,die andere Menschen angestellt haben, können so zum Maßstab für eigene Überlegungen und damit zu einer Orientierungshilfe für das eigene Leben werden.

Verfassungsauftrag:

– Orientiert sich in seiner grundlegenden Zielsetzung an den sittlichen Grundsätzen, wie sie im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland niedergelegt sind, indem auch die Pluralität der Bekenntnisse und Weltanschauungen berücksichtigt werden.

2. Was ist Ethik ?

Was ist Ethik? Am Landesmusikgymnasium RLP

  • Ethik ” ist seit der Antike ein Teilbereich der Philosophie
  • Methode : vernunftgeleiteter Diskurs
  • Ziel : kritische Überprüfung der Urteile und Vorurteile , die dem alltäglichen Denken und Handeln zugrunde liegen
  • Im Mittelpunkt der Ethik steht dabei das Verhältnis des Menschen zu sich selbst , zu anderen und zur Welt.
  • Die zentrale Frage der Ethik ist , wie wir leben und ob es gut ist , wie wir leben, was also ein gutes , gelingendes Leben ausmacht
  • Die Vorstellungen vom guten Leben” sind kontextabhängig historische und kulturelle Normen , in die der Einzelne hineingeboren wird ; weltanschauliche und religiöse Bindungen ).
3. Ethik im Unterricht

Rahmenlehrplan

Ethik im Unterricht - Rahmenlehrplan

Das Fach Ethik wird am LMG derzeit ab der 8. Klasse angeboten und findet auch als mündliches Abiturfach seine Relevanz.

Der Ethikunterricht knüpft sowohl an ethisch bedeutsame Themen als auch an die Lebens-und Erfahrungswelt der Schüler*innen an.

Um die Reflexion zu fördern, werden durch die Themenfelder Oberbegriffe vorgegeben, unter denen die einzelnen Themen bearbeitet werden sollen.

Dabei gibt der Rahmenlehrplan drei Perspektiven vor:

  • die individuelle(Was bedeutet das für mich und mein Leben?),
  • die gesellschaftliche(Was bedeutet das für das gesellschaftliche Zusammenleben?),
  • die ideengeschichtliche(In welchen kulturellen, geistesgeschichtlichen, religiösen Zusammenhang steht das?).

Ziel ist es somit, die Bereitschaft und Fähigkeit der Schüler*innen unabhängig von ihrer kulturellen, ethnischen, religiösen und weltanschaulichen Herkunft zu fördern, sich gemeinsam mit grundlegenden kulturellen und ethischen Problemen des individuellen, des gesellschaftlichen Zusammenlebens sowie mit unterschiedlichen Wert-und Sinnangebotenkonstruktiv auseinander zu setzen.

Exemplarisches Beispiel

“Nur einreflektiertesLeben isteinwirklicheigenes.” (RLP, S.9.)

Die ethische Reflexion ist gewissermaßen das Herz des Ethik-Unterrichts und des ethischen Denkens überhaupt (RPL 2.1, S.9f.). Durch diese Praxis des Philosophierens wird die moralische und ethische Alltagserfahrung zum Gegenstand des Nachdenkens gemacht. Was dies konkret bedeutet, sollfolgendes Beispiel verdeutlichen:Bei der Bearbeitung des Themas „Glück“ tragen die Schülerinnen und Schüler ihre Vorstellungen darüber zusammen. Dabei wird wahrscheinlich geäußert werden, dass Glück für sie bedeutet, „etwas Schönes zu erleben“, „aus Gefahren gerettet zu werden“ oder„einen Sechser im Lotto zu haben“.In einem ersten Schritt stellen Schülerinnen und Schüler fest, dass sie von sehr verschiedenen Dingen sprechen und das Wort Glück unterschiedlich verwendet haben: zunächst als Begriff für den psychologischen Zustand des „Glücklich-Seins“(Schönes erleben), dann im Sinne von Glück haben“ (gerettet werden) und zuletzt als Name für einen Glücks-Gegenstand bzw. für eine Bedingung des Glücks (Geld).Ist dies erklärt, kann weiter gefragt werden, ob eigentlich von allen Schülerinnen und Schülern Glück gleich erlebt wird.Es wird sich bei der Beantwortung dieser Fragen herausstellen, dass dieses nicht der Fall ist und dass sich damit erste Relativierungen ergeben.Durch diesen Reflexionsprozess erkennen die Schülerinnen und Schüler, wie subjektiv, situativ und zeitabhängig Überzeugungen sind, die sie zunächst für unmittelbar einleuchtend bzw. selbstverständlich hielten. Darüber hinaus stellen sie fest, dass eseinen unklaren Zusammenhang zwischen Glücks-Gütern und Glücks-Zuständen gibt.All diese Feststellungen erfordern einen allgemeineren Begriff, um möglichst alle Erfahrungen erfassen zu können. Damit wärenerste Schritte auf dem Weg zu einem reflektierten Begriff getan und weitere können sich daran anschließen: in Form von Gedankenexperimenten (Was wäre, wenn…), Kulturvergleichen und Ähnlichem mehr.Die ethische Reflexion führt also zu einer Arbeit am Begriff, die unser Bewusstsein von unmittelbaren Erfahrungen zur anspruchsvolleren Begrifflichkeit hinaufführt und damit der Einsicht in die Sache ein Stück näher kommt.

Lernprodukt aus dem Unterricht der Schüler*innen des LMG

Schüler*innen aus der 9.Klasse erstellten ein Gedankenexperiment zum Thema „Glück“.

Ethik am LMG Gedankenesperiment

Schüler*innen aus der 8.Klasse erstellten ein Plakat zum Thema „Freundschaft“.

Ethik am LandesmusikgymnasiumProjekt Freundschaft

4. Themenfelder Sek I und II

Sek I:

Ethik am LandesmusikgymnasiumThemenfelder Sek. I

Sek II:

Ethik am LandesmusikgymnasiumThemenfelder Sek. II

5. Kompetenzerweiterung

Mithilfe des Ethikunterrichts sollen die Schüler*innen Grundlagen für ein selbstbestimmtes und verantwortungsbewusstes Leben gewinnen und soziale Kompetenz, interkulturelle Dialogfähigkeit und ethische Urteilsfähigkeit erwerben.

Um das zu gewährleisten werden die folgenden Einzelkompetenzen im Unterricht erworben:

1. Personalkompetenz

Ethische Reflexion, die sich im Dialog und im Handeln bewährt

Authentizität, Glaubwürdigkeit

2.Wahrnehmungs- und Deutungskompetenz

Erfassen moralischer Motive und Konsequenzen in grundsätzlichen wie in alltäglichen Fragen

3. Empathiekompetenz

Fähigkeit, sich in die Lage anderer Menschen hineinzuversetzen

Emotionale Anteilnahme an Schicksal und an den Wertvorstellungen anderer entwickeln

Einnahme anderer Perspektiven

4. Argumentations-und Urteilskompetenz

Fähigkeit zur logisch-argumentativen Auseinandersetzung mit ethischen Sachverhalten, Dialog und Urteilsfähigkeit

Aktuelle Fachschaft: Frau Stanke, Frau Diken