Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Willkommenszeitung für die neuen Fünftklässler – Die Musikapotheke

(SIL, 18.07.2021) Der erste Teil der Geschichte ist in der Willkommenszeitung zu finden und hier können Sie nun die ganze Geschichte lesen.

 

Die Musikapotheke

Ich sitze auf einer Bank auf dem Bahnsteig und langweile mich. Warum muss diese verdammte DB immer zu spät kommen?? DREI Stunden!! DREI!!! Ich will doch einfach nur nach Wien fahren und meine Eltern sind nicht mal mit zum Bahnhof gekommen. Sie meinten erstens es wäre ja nur ein kleiner Abstecher, ich finde zwei Wochen sind nicht wirklich kurz! Zweitens meinten sie, ich wäre ja alt genug um alleine zu fahren, nur weil ich jetzt mein Abi habe. Drittens sind sie wahrscheinlich sehr froh, dass sie mich endlich los sind. Falls ihr jetzt denkt, ich wäre nicht froh, sie mal zwei Wochen nicht zu sehen liegt ihr völlig falsch, trotzdem finde ich es unverschämt, dass sie nicht zum Bahnhof mitgekommen sind. Immerhin sind sie meine Eltern! Dafür werde ich meine beste Freundin Carlotta endlich wieder sehen. Sie wohnt in einem Nachbarort von Wien, früher hat sie in der Nähe von uns gewohnt, doch dann ist sei mit ihrer Familie umgezogen. Na, Endlich. da kommt nach über drei Stunden warten endlich die Bahn. Ich hole meinen Koffer und will einsteigen, doch der Schaffner hält mich auf:,,Junges Fräulein, wie alt sind sie? Sie sehen nicht wirklich volljährig aus. Können sie mir bitte Ihren Ausweis zeigen?“ Ich antworte:,,Das kann Ich gerne machen, ich bin volljährig, auch wenn man mir das nicht ansieht.“ Ich hole meinen Ausweis heraus und der Schaffner studiert ihn aufmerksam. Yara Dillman, geboren am 03.08.2002, Wohnort Bonn. „Okay, steigen Sie ein“, murrt der Schaffner. Ich warte auf eine Entschuldigung, aber es kommt keine. Stattdessen geht er einfach rein und ich folge ihm. Ich setzte mich auf meinem Platz. Der Zug fährt los, er fährt durch die schönsten Landschaften, Wiesen und Wälder. Ich musste den Großteil des Tickets selber bezahlen, dabei sind meine Eltern nicht wirklich arm, dann hätten sie mir ruhig mal eine Zugfahrt nach Wien spendieren können, wohnen kann ich bei Carlotta und ihrer Familie. Carlotta hat zwei Brüder, einen kleinen und einen großen, der Kleine, Justus ist ganz süß, doch der Große, Louis nervt extrem! Es ist ein einigermaßen großes Haus und nur 10km von der Innenstadt entfernt, Ich war erst einmal dort. Da Carlotta schon ziemlich lange dort wohnt ist das nicht wirklich viel. Zum Glück besucht sie uns manchmal, aber auch nur alle ein, zwei Jahre. Abgesehen davon halten meine Eltern nicht so viel von ihr, weil sie anscheinend zu verrückt ist und nicht, anders als ich, durchgängig Einsen schreibt, aber das ist ja jetzt endlich vor bei, immerhin bin ich jetzt volljährig! Der Schaffner ruft durch das Mikrofon:,,Wir sind gleich in Basel, also die, die gleich aussteigen wollen, sollten sich bereit machen!“ Ich schaue auf die Uhr, es sind schon mehrere Stunden vergangen. Mein Handy zeigt einen verpassten Anruf und eine Whatsapp an, ich hatte es auf stumm geschaltet und es nicht mitbekommen, der Anruf war von einer fremden Nummer und die Whatsapp von Carlotta: ,,Freu mich auf dich! ruf ́ne halbe Stunde bevor du ankommst an, dann holen wir dich ab.“ Die Vorwahl von dem verpasstem Anrufen kam nicht aus Deutschland, ich google es und sehe die Vorwahl von Wien, wahrscheinlich nur Carlotta oder ihre Eltern, doch ich gehe dran und da spricht eine junge Frau, kurze Zeit später erkenne ich die Stimme, es ist … ,,CARLY“, schreie Ich und eine Frau schaut mich genervt an. Ich grinse sie verlegen an und führe mein Telefonat weiter. ,,YARI“ kommt es von der anderen Seite an. ,,Wann bist du endlich da?“ fragt meine beste Freundin. ,,Ich denke so in einer Stunde, ich freue mich soooooo extrem auf dich!!!!“ ,,ja denkst du ich mich nicht??“ fragt sie sarkastisch zurück. Ich lege auf, denn wir werden uns ja sowieso in einer Stunde sehen.

Kurz bevor ich aussteige, drückt mir ein unbekannter Mensch einen zusammengefalteten Zettel in die Hand. Ich schaue der Person verdutzt hinterher. Auf dem Umschlag steht “Yara Dillman“ Ich steige aus, am Bahnsteig steht Carlotta mit ihrer Familie. Louis ist auch dabei (leider) eigentlich dachte ich, er wäre schon am Studieren. Meine Beste Freundin und ich fliegen praktisch über den Bahnsteig und in die Arme. Nach ungefähr fünf Minuten löst sich Carlotta aus der Umarmung und grinst. Ich grinse zurück. Obwohl wir uns Jahre nicht gesehen haben, scheint es so, als ob wir nie getrennt waren oder uns nur ein paar Tage nicht gesehen hätten. Carlottas Mutter Charlotte kommt zu mir und umarmt mich auch. Justus kommt auch angerannt und umarmt mich. Ich habe ihn zuletzt vor drei Jahren gesehen und damals war er 2 Jahre alt. Jetzt drückt ein Fünfjähriger seinen Kopf in meinen Magen. Ich muss lachen. „Hallo Justus, wie geht’s, wie steht ́s?“, frage ich lachend. „Gut und dir?“, fragt er zurück und sieht mich grinsend an. Sein rechter Vorderzahn fehlt. „Wow, ist das dein erster Zahn?“, frage ich. „Ja!!! Ich hab ihn heute morgen verloren!!“ „Uiiiiiiiiii und wenn du deinen Zahn heute Nacht unter dein Kopfkissen legst, kommt die Zahnfee und bringt dir etwas!“ Justus sieht mich mit großen Augen an. Dann gehen wir zu Carlys Vater Maximilian und zu Louis. Max umarmt mich auch und Louis gibt mir die Hand und sagt: „Tag, Yara“ Ich antworte: „Hallo Louis“ Wir haben uns nie wirklich gut verstanden, aber da wir uns drei Jahre nicht gesehen haben, ist das Verhältnis noch angespannter als sonst.

Wir sind bei Familie Reichert Zuhause. Carlotta fragt mich, ob wir in die Stadt fahren wollen. Ich habe Lust auf Bummeln, also sage ich: „Ja, gerne“ Plötzlich fällt mir der gefaltete Zettel wieder ein. „Gib mir noch 5 Minuten“, sage ich zu meiner besten Freundin. „Okidoki, ich warte auf dich“, meint sie. Ich laufe in mein Zimmer und falte den Zettel auf. Dort steht eine Adresse. “Universitätsring 1/Stiege 2“ Mmm, war das nicht die Adresse für die Universitätsbibliothek Wien? Ich frag mal Carlotta. „Ja, das ist die Uni-Bibliothek Wien. Willst du sie sehen?“, sagt Carly auf die Frage. „Ja, gerne“ „Okay, dann mal los“

Als wir in die Universitätsbibliothek kommen, verschlägt es mir die Sprache. „Wow“, flüstere ich. „Ungefähr genauso stelle ich mir die Bibliothek von Hogwarts vor.“ Es ist die schönste Bibliothek, die ich je gesehen habe. In der Mitte des Raums stehen vier lange Tische, wo Studenten arbeiten. An de Wänden sind überall Bücherregale. Ich finde, so sollten alle Universitätsbibliotheken aussehen. Plötzlich rempelt mich eine Person an und geht einfach weiter. Ich aber stürze und der Boden fängt mich auf. Ich fluche leise. Die Person hat einen Zettel fallen gelassen, auf dem, mit derselben krakeligen Schrift wie auf dem anderen Blatt Papier, mein Name steht. Ich falte den Zettel auf und darauf steht: “ Heilung durch Musik“

Ich stehe auf, Carlotta sieht den Zettel und fragt: „Was ist das für ein Zettel? Kanntest du die Person, die dich angerempelt hat?“ „1. Auf dem Zettel steht vermutlich ein Buchname, nämlich „Heilung durch Musik“ und 2. Nein, aber mir wurde heute, als ich aus dem Zug ausgestiegen bin, ein Zettel in die Hand gedrückt, auf dem diese Adresse hier steht. Ich nehme an, dass es die gleiche Person war.“ Ich sehe mich suchend um und sehe eine ältere Dame, die Bücher einräumt. Ich gehe zu ihr und frage: „Entschuldigung, aber können sie mir sagen, wo ich das Buch “Heilung durch Musik“ finden kann?“ „Ja, natürlich. Komm mit“, ruft sie und ich habe, komischerweise, Schwierigkeiten ihr zu folgen. Sie läuft durch gefühlt die ganze Bibliothek und ich renne fast in sie hinein, als sie plötzlich anhält. Sie holt ein Buch mit einem wunderschönem Umschlag raus und gibt es mir. Ohne noch etwas zu sagen geht sie wieder an ihren Computer. Ich öffne das Buch, auf der ersten Seite steht mit geschwungenen Buchstaben „Heilung durch Musik“. Ich frage mich, wie irgendeine Musik einen heilen soll. Wahrscheinlich war es nur ein dummer Streich, aber woher sollte der Mann meinen Namen kennen? Ach egal, ich will das Buch wieder zurückstellen, doch da wo eben das Buch stand, war keine Wand. nein, da wo die Wand sein müsste ist nur ein unendlich großes schwarzes Loch. Wahrscheinlich ist es noch niemandem aufgefallen, nicht mal der Bibliothekarin. Ich fasse zögernd da rein und da, irgendetwas saugt mich in dieses Loch rein.

Als Ich zu mir komme, sehe ich eine Art Apotheke, doch die Aufschriften sind nicht normal, nein auf einem steht zum Beispiel, Chopin-Minutenwalzer, Op.64 Nr.1. Auf einem anderen, Ariana Grande, no tears left to cry. Komisch, total andere Musikstile. Ein Glas unterscheidet sich von den anderen, dort steht in dünner Aufschrift „Für Yara“. Ich habe keine Ahnung, was hier passiert. Plötzlich tritt eine Person hinter mir aus dem Loch. Ich fahre so abrupt zurück, das ich fast hinfalle. Die Person vor mir trägt einen schwarzen Anzug aus Leder und einen schwarzen Mantel, der ihren rechten Arm wie einen schwarzen Schleier umhüllt. In der Hand hat sie eine Art Stock, der mich an die Waffe von Rey aus „Star Wars“ erinnert. Ihr Haar wird von einer Kapuze verdeckt und ich sehe nur ihre Augen, da der Rest ihres Gesichtes von einer schwarzen Maske verdeckt wird. Sie nimmt die Maske und ihre Kapuze ab und ich erkenne ihr Gesicht. Es ist Carlotta. Mir verschlägt es die Sprache. „Hi Yara!“, sagt sie verlegen. „Ich wollte dir eigentlich Bescheid sagen, aber diese Apotheke und mein Job sind geheim. Es wäre zu gefährlich gewesen, es dir zu schreiben oder in einem Telefonat zu sagen.“ „Okay, das ist jetzt ziemlich krass“, sage ich langsam. „Wo bin ich hier überhaupt und was ist dein Job?“ „Das ist die Musikapotheke und mein Job ist es, sie zu bewachen und die Person, die sie gehört, zu beschützen.“ „Wer ist diese Person?“ „Du bist es Yara, du.“ „Wowowowo, das ist jetzt noch krasser“, sage ich abermals. „Mir gehört diese Apotheke?!“ Ich kann es immer noch nicht fassen. „Ja und wir beschützen dich“, sagt eine andere Stimme hinter mir, dich ich nicht erkennen kann. Ich drehe mich erschrocken herum und sehe eine andere Person, die auch einen Mantel und Lederanzug trägt. „Mann TJ, erschreck sie doch nicht so“, meckert Carlotta. „Sorry Carly“, meint die Person, die anscheinend TJ heißt. Er setzt auch seine Maske ab und zieht die Kapuze ab. Er hat leicht rötliches, halblanges Haar. Plötzlich erscheinen Rauchsäulen, aus denen noch mehr Personen in Schwarz treten. Auch sie ziehen ihre Kapuzen herunter und Masken ab. Eine etwa 60-Jährige Frau kommt herein. Ihr langes, graues, was heißt grau, es ist eher silbernes, Haar trägt sie offen und sie kommt zu mir. „Yara“, sagt sie. „Herzlich Willkommen.“ Sie dreht sich um „Komm, Yara, sie erwarten dich schon.“ Ich sehe fragend Carlotta an. Sie nickt mir zu und die alte Frau setzt sich in Bewegung. Ich folge ihr. Sie geht zu einer Art Klippe und als ich hinunter schaue, sehe ich eine Stadt. „Sie ist da! Unsere Rettung ist hier!“, ruft die alte Dame. Sie nimmt meine Hand und zieht mich zum Ende der Klippe, so das ich die ganze Stadt sehe. Ich drehe mich zu der alten Frau und frage: „Ich bin die Rettung? Von wem? Warum bin ich hier? Wer sind Sie überhaupt?“ Die Frau dreht sich zu Carlotta und TJ um, die uns gefolgt sind. „Ihr habt ihr nichts erzählt?“, fragt sie in einem strengen Tonfall. „Carlotta, du hast ihr nichts erzählt?“ „Wollten wir ja“, druckst Carly herum. „Aber?“ „Na ja, dann bist du gekommen und hast Yara hierhin geführt.“ „Willst du mir sagen, das ich daran schult bin, das Yara nichts über sich weiß?“ „Nicht direkt, aber schon irgendwie“, meint meine beste Freundin. „Ähm, ich will ja nicht stören oder so, aber könnte mir mal jemand erklären, worüber ihr sprecht?“, mische ich mich ein. „Sie hat recht“, pflichtet mir TJ bei. „Du kannst Carly gleich zur Schnecke machen, aber erst solltest du Yara alles über sie erzählen, Sofia.“ „Gut“, meint die alte Frau, die TJ Sofia genannt hat. „Yara“, sie wendet sich an mich „du hast ein besonderes Erbe. Nämlich das Erbe von Musikapotheke. Das hier“ sie zeigt mit dem Daumen in die Richtung, aus der wir gekommen sind „Das ist die eigentliche Apotheke. Was vor dir liegt, ist die Stadt, in der unsere Wächter oder ehemaligen Wächter und ihre Familien leben. Nehmen wir als Beispiel mal deine Freundin Carlotta und ihre Familie. Carlottas Vater Maximilian war ein Wächter, bevor er nach Bonn umzog. Nun ist die Familie Reichert wieder in Wien, also musste einer von ihnen den Dienst als Wächter oder Wächterin antreten. Justus war damals zu jung, Louis hat zu wenig Gehör für Musik und zu wenig Musikalität und Maximilian und Charlotte sind zu alt, also musste Carlotta die Prüfung bestehen und eingestellt werden. Klar soweit?“ „Ich denke schon“, antworte ich. „Aber warum besitzen sie dann oben“ ich deute zur Decke „noch ein Haus?“ „Ganz einfach“, mischt sich Carly ein. „Wir sind ja immer noch Bürgen von Wien und es würde auffallen, wenn wir immer mit Einkäufen und co. in die Universitätsbibliothek kommen und deshalb besitzt jede Familie, die hier unten wohnt, ein Haus, durch das man hier runter kann. Deine Sachen sind schon hier unten.“ „Okay und was hab ich damit zu tun?“ Sofia antwortet wieder: „Deine Vorfahren haben diese Apotheke errichtet und seit Generationen leitet deine Familie die Apotheke. Doch dein Vater ist zu unmusikalisch und um hier zu leben, muss man Fantasie besitzen und die hat er eben nicht. Außerdem ist er, wie du weißt, ein Mensch, der nur an das glaubt, was man sieht und anfassen kann. Kein Funke Fantasie hat dieser Mann!“ „Wem sagst du das!“, meine ich leise. „Du musst lernen, die Düfte zu kontrollieren. Ich werde dir Unterricht geben. Immer von 14 Uhr bis 19 Uhr.“, sagt Sofia. „Okay, ab heute?“, frage ich, denn es ist erst 15 Uhr. „Nein, lebe dich heute erst mal ein.“, meint Sofia. „Okidoki“, sagt Carlotta. „Komm Yara, ich zeige dir unser Haus und wenn du willst, können wir gleich wieder hoch.“ „Ja, gerne“, sage ich erleichtert, denn ich würde gerne wieder weg von diesem Ort. „Okay, komm mit“ „Wartet, ich komme mit!“, ruft TJ. „Warum??“ fragt meine Freundin ihren Freund. „Weil du sonst hundert prozentig wieder Scheiße baust!“ behauptet er. „Das stimmt doch gar nicht, wie kannst du vor meiner besten Freundin nur so über mich reden?“ Fragt sie lachend. Jeder der Carlotta annähernd gut kannte, wusste, dass sie sobald sie alleine ist immer irgendeinen Mist baut. Als sie noch in Bonn wohnte, wollte sie mal, als ihre Eltern nicht da waren Pfannkuchen machen, die Küche ist angebrannt und der Pfannkuchen klebte an der Decke, Carly ist einfach extrem chaotisch, aber mit ihrem Humor ist sie auch einfach die beste freundin, die man sich vorstellen kann! Wir gehen hoch, nätürlich kommt TJ mit, ich sage ihm, dass das nicht nötig ist, weil ich ja dabei bin, doch er lässt einfach nicht locker. Dieses mal gehen wir eine Treppe hoch, weil ich für das Beamen einfach nicht genug Kraft habe, die Treppe ist wunderschön, sie besteht aus Marmor und das Geländer aus purem Gold, an der Decke sind Engel gemalt, es errinert mich ein bisschen an das Museum in Augsburg, wo meine Eltern und ich mal waren. Ich fühlte mich, als sei alles nur ein Traum, vor ein paar Minuten noch, hätte ich das, das gerade geschieht nicht für möglich gehalten, Plötzlich wir mir schwindelig, ich bleibe stehen und halte mich an dem gelände fest. Carly fragt besorgt :,,Alles Ok, Yara?“ „Ja, geht schon wieder!“ antworte ich. Wir gehen weiter, TJ läuft voraus und wir haben schwere Mühe hinterher zu kommen. Oben angekommen stehen wir vor einer Tür, Carlotta und TJ gehen einfach durch, ich will ihnen folgen und probiere es auch, aber „Aua“ alles dreht sich um mich, carly kommt zurück. ,,Upsiii, habe ganz vergessen, dass du hier nicht durch kannst. Du brauchst noch das Armband!“ „Welches Armband?“ Frage ich und es dreht sich immer noch alles. „Das Armband, womit du durch die Wand kannst, TJ hat es, ich hole es mal grade.“ erzählt sie. Carlotta kommt inklusive Armband zurück, es sieht ein bisschen aus, wie eine Smartwatch, ich versuche es nochmal und es hat geklappt, ich habe es geschafft durch die Wand zu gehen und wir stehen wieder in der Bibliothek.

10 Minuten später sind wir in der Stadt, da Carlotta etwas für Justus kaufen will, damit er denkt, das es die Zahnfee gibt. Während sie im Spielzeugladen ist, sehe ich einen jungen Mann, der wahrscheinlich nur ein bisschen älter als ich ist. Er schaut zu mir, ich werde ein bisschen rot. Scheiße, er sieht verdammt gut aus, denke ich. Der typ lehnt sich lässig an einer Litfaßsäule vor einem Geschäft. Wir starren uns ein paar Minuten lang an. Plötzlich kommt er auf mich zu, mein Herz erstarrt. „Hey!“ sagt er, „Hey.“ antworte ich. „Wie heißt du?“ fragt er mich. „Yara, warum?“ Frage ich zurück. „Nur so, ich bin Matt, naja, eigentlich Matteo, nur meine Freunde nennen mich Matt.“ behauptet er. „Und wie soll ich dich jetzt nennen?“ frage ich abermals. Er überlegt kurz und sagt:,,Matt“ ich schmunzel. „Willst du meine Nummer haben?“ fragt er mich. Ich überlege kurz, da ich ihn ja gar nicht kenne und antworte:,, Ja!“ Er gibt mir den zettel und ich schiebe ihn in meine Jackentasche. Matteos Vater kommt raus und brüllt:,, Matteo, was machst du da? Wir müssen los, also komm her!“ „Ciao“ sagt er und ich komme gar nicht mehr dazu, ihm zu antworten. Zum Glück habe ich ja seine Nummer. Dann kommt auch schon Carlotta. In ihrer Hand trägt sie eine große tüte. Ich schaue hinein und sehe das Piraten-Pop-Up spiel. „Ist das nicht ein bisschen zu teuer (und groß) für die Zahnfee?“ frage ich. „Natürlich, aber es ist sein erster ausgefallener Zahn!“ meint sie. „Und wie soll das unters Kopfkissen passen?“ frage ich abermals. „Ich sage einfach, dass es nicht unters Kopfkissen passt und ich es ihm von der Zahnfee überreichen soll.“ antwortet sie.

Später, als wir wieder in der Stadt neben der Musikapotheke sind, zeigt mir Carlotta das Haus der Familie Reichert, wo ich auch wohnen werde. Ich habe eher eine Villa oder so erwartet, aber es ist ein ganz normales Hochhaus. Von außen jeden Falls.