Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Überraschungskonzert bringt Gewölbe zum Klingen

Westerwälder Zeitung vom 10.05.2019

Junge Talente des Landesmusikgymnasiums in Montabaur boten facettenreiches Konzert

(H.P. Metternich) Die „Kultur im Keller“ (KiK), die im 14-tägigen Rhythmus stattfindende Konzertreihe im Historica-Gewölbe an der Stadtmauer in Montabaur, darf für sich in Anspruch nehmen, im Kulturschaffen der Kreisstadt ein enorm breites Spektrum abzudecken. (…) Dabei wird jeder „Kunstgeschmack“ bedient. Bei der Veranstaltung am Dienstagabend bot die Kultur im Keller jungen Musikern des Landesmusikgymnasiums (LMG), allesamt Teilnehmer beim jüngsten Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Mainz, eine Plattform, um ihr musikalisches Talent im außergewöhnlichen Ambiente des Historica-Gewölbes zum Klingen zu bringen.

So vielfältig das Kulturprogramm im Keller an sich ist, so vielfältig waren auch die Darbietungen der 14 Protagonisten, die mit einem sogenannten „Überraschungskonzert“ aufwarteten. Volker Höh als zurückhaltend agierender Moderator des Abends kündigte „unterschiedliche Beiträge aus unterschiedlichen Stilepochen, intoniert auf unterschiedlichen Instrumenten“ an. Die unterschiedlichen Stilepochen spannten mit dem Bach’schen Präludium aus der „Suite C-Dur für Violoncello solo“ einen Bogen vom Barock bis hin zu Eigenkompositionen der zwei Vokalinterpretinnen Alexandra Hermann und Emma Reßmann, denen für den Landeswettbewerb diese Aufgabe auferlegt war. Mit Justus Hannappel und Leon Sauer als Gitarrenbegleitung bewiesen die zwei ausdrucksstarken Sängerinnen, dass sie als Solistinnen diese Aufgabe brillant gemeistert haben.

Die Bandbreite des Repertoires imponierte ebenso wie die Vielfalt der Instrumente. Als vielversprechende Cello-Solisten empfahlen sich Nehir Ertopcu, Emmely Kettner, Jan Milajev und Björn Gard. Letzterer erinnerte sich augenzwinkernd an eine Begebenheit, die ihn zum Cellospiel gebracht haben soll: „Mit vier Jahren war ich mit meinen Eltern in einem Streicher-Konzert, wo ich den Wunsch äußerte, später mal ein Instrument mit Bogen spielen zu wollen. Willst du stehen oder sitzen?, war die Frage meiner Eltern. Das Ergebnis sehen Sie hier.“

An der Gitarre überzeugte neben dem Duo Tobias Buchstäber und Roland Schohl das Trio Leonhard Weinberger, Peter Krause und Justus Hannappel, das für seine souveränen Darbietungen viel Applaus bekam.

Oliver Bicanic hat, wie er verriet, mit vier Jahren das Akkordeonspiel erlernt. Im Historica-Keller demonstrierte er eindrucksvoll, dass er mit diesem Instrument eine Musikerkarriere anstreben könnte. Schließlich war es noch Julia Welsch, die ihre Percussion-Spielfreude im Gewölbekeller leidenschaftlich auslebte. Die Liaison „Kultur im Keller – LMG“ ist am Dienstagabend voll aufgegangen. Weitere Bilder gibt es unter www.rhein-zeitung.de/westerwald