Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Abi - Zeugnisübergabe - Luftaufnahme

Etwas endet, etwas beginnt

Abi 2021 Feier 2(BEU, 31.03.2021) Das gab es noch nie, zumindest nicht am Landesmusikgymnasium in Montabaur: Eine Abiturfeier im Freien, gar auf dem Sportplatz, strikte Beschränkung der Teilnehmer auf die Abiturient/innen mit jeweils zwei Begleitpersonen, dazu die Schulleitung und wenige Lehrer/innen, strenges Abstandsgebot, Maskenzwang. Ein Livestream auf Youtube überträgt die Feier auch für virtuelle Gäste (https://www.youtube.com/watch?v=RDV1syH2qBs ; Man muss für den Beginn der Feier auf 1:10 „vorspulen“!)

Und so sitzen für diese Corona-Zeiten ungewohnt viele Menschen auf dem Sportplatz, meist in Dreiergrüppchen mit zwei bis drei Meter Abstand zueinander, überwiegend wegen der trotz erfreulich konstant scheinender Frühlingssonne doch kühlen Temperatur und wegen der Windböen in warmen Jacken und teilweise mit Decken über den Knien. Zwar zeigt sich später bei der Zeugnisübergabe, dass bei den meisten Abiturientinnen und Abiturienten unter den warmen Jacken eine der Abiturfeier angemessene Kleidung steckt, doch erst einmal ist dieser Chic nicht gefragt. So buchstäblich distanziert ist und bleibt es schwer, richtige Feierstimmung aufkommen zu lassen.

Andererseits: Der letztjährige Abiturjahrgang hatte fast gar nichts an üblichen Abiturfeierlichkeiten, und die persönliche Überreichung der Abiturzeugnisse an jede Abiturientin / jeden Abiturienten durch den Schulleiter war damals im März 2020 das Höchste, was man sich zu machen getraute. Inzwischen hat man etwas mehr Erfahrung, die Schulleitung hat in Abstimmung mit dem Abiturjahrgang ein Konzept erarbeitet, das von der Kreisverwaltung genehmigt wurde, alle Teilnehmer/innen sind negativ auf Corona getestet.

Und so beginnt die Abiturfeier in bewährter Form, aber doch ganz anders, wie Stammkursleiter Axel Müldner in der ersten Rede an den Abiturjahrgang und die Gäste betont. Den Schulentlassungstag der Abiturientinnen sieht er als Tag des Erinnerns und des Ausblicks und führt das auch aus: Von diesem Tag rückblickend sei die Schule der Ort des menschlichen Wachsens, der geistigen Auseinandersetzung und des Menschwerdens in Gemeinschaft, der Ort der Bildung und der Freigeisterei, der Ort der beginnenden Selbstfindung gewesen. Ab jetzt gingen sie in die Schule des Lebens, für die er ihnen „Anstand ohne Überheblichkeit, Haltung ohne Arroganz, Toleranz ohne Beliebigkeit und Standfestigkeit ohne Sturheit“ wünscht.

Simeon Stammberger als Sprecher des Abiturjahrgangs und Nikita Knapp und Rieke Eschen als Schülersprecher/in verweisen in ihren Reden auf den „gemeinsamen Freund“ aller Schüler/innen des Landesmusikgymnasiums, die Musik. Über die auch an anderen Schulen zu machenden schönen und weniger schönen Erfahrungen hinaus präge vor allem die Gemeinschaft in den Ensembles das Schulleben. Leider sei aber in ihrem letzten Schuljahr alles verlorenge-gangen, was diese Schule eigentlich ausmacht und auch einen Ausgleich für die Belastungen schafft: Keine Ensembles, keine Kursfahrt, keine Konzerte, keine Musik-Wettbewerbe.

Herr Ralf Stammberger als Vorsitzender des Schulelternbeirats und Herr Christof Quernes als Vorsitzender des Fördervereins VEFF geben den Abiturient/innen ebenfalls gute Gedanken mit und sehen sie durch die Schule gut vorbereitet für den „Ernst des Lebens“, jetzt heiße es für sie, nach vorne zu schauen und sich von zu Hause zu lösen.

Schulleiter Richard Moser dankt als Schlussredner den Schüler/innen, die sich in den vergangenen Jahren im Schulleben engagiert haben und gibt dem Abiturjahrgang mit auf den Weg, dass sie schon im Hinblick auf die Abiturleistungen ein sehr guter Jahrgang seien, vor allem aber trotz aller Widrigkeiten musikalisch teils außergewöhnliche Leistungen gezeigt hätten.

Da bleibt zum Schluss nur ein vielstimmiges, maximal lautes „ABI zwo eins“, und auf die Abi-Zeitung unter dem Motto „Bohemian RhABIsody. Mamma Mia, Let Me Go“ darf man gespannt sein.