Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Eltern beklagen mangelnde Sozialarbeit an Schulen

Westerwälder Zeitung vom 16.06.2018

Individuelle und finanzielle Schäden befürchtet

Die Arbeitsgemeinschaft Schulelternbeiräte schlägt Alarm: Es gibt deutlich zu wenige Schulsozialarbeiter im Land – und das hat negative Konsequenzen, so die Meinung des Gremiums. Die Arbeitsgemeinschaft (Arge) an den Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen in Mainz und Umgebung hat einen offenen Brief an Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bildungsministerin Stefanie Hubig (beide SPD) verfasst. 

„Schule benötigt Schulsozialarbeit“, heißt es. Eine ausreichende und qualifizierte Schulsozialarbeit in allen Schulen sei unerlässlich – reaktiv und präventiv. Findet sie nicht statt, werden Gesellschaft und Individuen nachhaltig geschädigt – auch finanziell –, prophezeien die Betroffenen. Und sie unterlegen ihre Befürchtungen mit Zahlen. Allein für die rund 6000 Schüler an den Stadtgymnasien in Mainz sei derzeit nicht ein einziger Sozialarbeiter verfügbar. Und Mainz stelle keinen Einzelfall dar. 

„Die bereitgestellten Mittel für Schulsozialarbeit in Rheinland-Pfalz reichen nicht aus, um den Bedarf auch nur ansatzweise zu decken. Insbesondere Gymnasien werden bei der Zuweisung von Schulsozialarbeit benachteiligt“, heißt es. Das gelte selbst dann, wenn die Mittel nach einem Sozialindex vermehrt anderen Schulformen zustehen sollen, was die Arge ausdrücklich unterstützt. Aber, so das Gremium, ob gewünscht oder nicht – die Unterschiede zu den anderen Schulformen haben sich verringert. 

„Es kann nicht sein, dass wir seit so vielen Jahren immer wieder Diskussionen um Zuständigkeiten hören und keine Mittel zur Verfügung gestellt werden“, heißt es. Andere Bundesländer wie beispielsweise Hessen seien mit 700 zusätzlichen Stellen für den Schulen direkt zugeordneten Schulsozialarbeitern auf einem besseren Weg.

Und noch ein Problem komme hinzu und erhöhe den Bedarf an Schulsozialarbeit: Die Betreuung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Auch diese zusätzliche Aufgabe müsse von den Schulen mit dem bestehenden Personalbestand umgesetzt werden. 

Der Ruf nach einer Bildungsoffensive im Land sowie die Forderung nach einer wirksamen Erhöhung des Bildungsetats für alle Schulformen und Schultypen wurde von der Arge bereits im vergangenen Sommer in einer Onlinepetition formuliert. Bisher wurde diese von rund 5800 Menschen unterzeichnet. Das Ziel liegt bei 10 000 Unterschriften.

Sie finden die Petition im Internet unter der Adresse www.ku-rz.de/bildungsoffensive

 

Den Wortlaut des offenen Briefs finden Sie hier.