Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

VerabschiedungMOS_02

Doppeltes „a.D.“

Überreichung der Entlassungsurkunde durch Ministerialdirigent Bernhard Bremm, Leiter der Schulabteilung des Bildungsministeriums (Foto: Markus Müller)

Überreichung der Entlassungsurkunde durch Ministerialdirigent Bernhard Bremm, Leiter der Schulabteilung des Bildungsministeriums (Foto: Markus Müller)

(BEU, 14.10.2021) Wenn ein Schulleiter nach 19 Jahren verabschiedet wird, ist das schon eine größere Abschiedsveranstaltung wert, und manchmal und derzeit Corona-bedingt werden sogar zwei Abschiede daraus. Deshalb wurde Oberstudiendirektor Richard Moser als langjähriger Leiter des Landesmusikgymnasiums nach seiner ersten „familiären“ Verabschiedung durch die Schulgemeinschaft noch vor den Sommerferien (siehe Artikel) jetzt von den Schulbehörden zwei Monate nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst nochmals offiziell in den Ruhestand versetzt.

Und so berichtete denn die Westerwälder Zeitung am 04. Oktober über den „würdigen Ausstand“ des Schulleiters mit viel Musik:

Als Edward Elgars feierlich-munterer Marsch „Pomp and Circumstances“, intoniert vom Sinfonieorchester des Landesmusikgymnasiums Montabaur unter Winfried Vögele erklang, wird so manch ein Zuhörer gedacht haben: „Ach, hätte ich doch auch ein Musikgymnasium geleitet …“. Es war aber auch wirklich im Gesamten eine sehr schöne nachträgliche offizielle Verabschiedung, die Richard Moser da geboten wurde, der die Schule knapp 19 Jahre geleitet hatte und Ende Juni in den Ruhestand gegangen war.

Der lockeren Atmosphäre zollten da sogar die Vertreter von Bildungsministerium, Ministerialdirigent Bernhard Bremm, und Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, Oberstudiendirektor Marcus Kurz, gehörig Tribut. Sie verstanden es als sympathisches Duo, den offiziellen Reden beeindruckende Lockerheit und eine große Portion Humor einzuhauchen. Da erfuhren die vielen Gäste nicht nur Einiges aus dem pädagogischen Lebenslauf von Richard Moser, der ihn immerhin in zwölf Schulen und zuletzt über Limburg und Hadamar 2002 nach Montabaur geführt hatte. Beider Lob galt dem engagierten, beharrlichen und fachkundigen Schaffen des Schulleiters.

Der Vorgänger von Herrn Moser, Herr Jürgen Setzkorn (rechts), und  der damalige Ständige Stellvertreter, Herr Rolf Geyer (links)

Der Vorgänger von Herrn Moser, Herr Jürgen Setzkorn (rechts), und der damalige Ständige Stellvertreter, Herr Rolf Geyer (links)

Die Wertschätzung, die Moser in Stadt, Verbandsgemeinde und dem Kreis genoss, machte Stadtbürgermeisterin und Kreisabgeordnete Gabi Wieland deutlich. „Unzählige Ereignisse wären ohne die Mitwirkung des Musikgymnasiums einfach nicht denkbar gewesen“, so Wieland, die sich auch an viele interessante Diskussionen mit den Schülern erinnerte. Jetzt hofft sie, dass Mosers Lieblingsprojekt  – ein Konzertsaal für die Schule –  bald doch Wirklichkeit wird.

Als Sprecher der Westerwälder Direktorenkonferenz beschrieb Bernhard Meffert die von einem Dreiklang geprägte Arbeitsweise des verabschiedeten Schulchefs und dankte ihm, dass er jeder Menge Schüler ein Leben mit und für die Musik ermöglicht habe. Auch Ernst-G. Carstensen gab als Sprecher der Montabaurer Schulleitungen den Dank der Kollegen für ein 19 Jahre währendes gutes Miteinander weiter.

„Sie haben alles kollegial gut hingekriegt“, bescheinigte Andreas Steffens als Sprecher des örtlichen Personalrates seinem Ex-Chef. Manche Entscheidungen hätten ihn zwar richtig geärgert, viele seien aber „richtig, richtig gut“ gewesen. Ralf Stammberger erinnerte als Vorsitzender des Schulelternbeirates an die vielen Probleme, die Moser trotz vieler Widrigkeiten erfolgreich gelöst hat. Das Schülersprecherteam Rieke Eschen und Jim Hetz machten deutlich, dass mit Moser eine Ära zu Ende geht, die von Musikalität und Sinn für Gemeinschaft geprägt war. Christoph Quernes brachte als Vorsitzender des Fördervereins nicht nur eine Videobotschaft einer ehemaligen Schülerin mit, sondern hofft, dass Moser seinen Ruhestand genießen kann und weiter Mitglied im Ehemaligenverein bleibt.

Nach einem beispiellosen Gefühlskarussell freute sich der gerührte Richard Moser, nach rund eineinhalb Jahren Corona endlich wieder die Ensembles des Musikgymnasiums in Aktion zu sehen. Er dankte allen, dass er das „Juwel in der Bildungslandschaft“ 19 Jahre leiten durfte und dabei große Unterstützung von innerhalb wie außerhalb der Schule erfuhr.

Ach ja, und da erfreuten ja auch jede Menge Darbietungen den Ex-Schulleiter: Neben der Kammerphilarmonie, den Holzbläsern, „Cantomano“, „Flautastique“ und der Big Band unterhielten natürlich auch der frühere Moser-Chor „Prima la voce“ und weitere musikalische Akteure.“

Dem ist nichts hinzuzufügen als der Wunsch der Schulgemeinde, dass ihr „Schulleiter a.D.“ ab und zu vorbeischaut und sieht, dass sein pädagogisches Erbe aufgenommen und auf der von ihm gelegten Basis die vielfältigen Möglichkeiten des Landesmusikgymnasiums für die Lehrkräfte und die Schülerschaft weiterentwickelt werden.