Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Bericht über den Ausflug der Klasse 5a des LMG zum Bauernhof „Wiesenhof“ nach Maxsain

(Julia Hübinger, Hannah Stumpf, Milena Marz, 5a, 20.04.2018)

Am 20.04.2018 fuhren wir mit unserer Klasse und unseren Lehrern, Herrn Ulmen und Herrn Amthor, vom Musikgymnasium aus mit dem Bus nach Maxsain auf den konventionellen Bauernhof „Wiesenhof“, nachdem wir uns zuvor im Erdkundeunterricht mit dem Thema „Landwirtschaft – Vergleich von herkömmlichen und ökologischen Betrieben“ intensiv beschäftigt haben.

Als wir um 8.45 Uhr dort ankamen, begrüßte uns Frau Aller und stellte uns zunächst ein paar Verhaltensregeln vor, die wir beim Gang über den Bauernhof unbedingt beachten sollten. Wir sollten uns besonders im Kuhstall leise verhalten, da die Kühe, die sehr schreckhaft sind, sonst vor Angst als Kettenreaktion ihren Kot ablassen würden. Außerdem sollten wir kein Tier ungefragt anfassen oder streicheln, weil die Tiere uns nicht kennen und sie auch schon mal zubeißen könnten.

Unsere erste Aufgabe bestand darin, zwei Schülerketten zu bilden,  eine Jungen- und eine Mädchenkette. Im  Wettkampf wurde dann die frisch gemolkene Milch von der Melkstation in einem Eimer bis zu den insgesamt sechs Kälbchen weitergeleitet. Die Mädchen haben dieses Spiel gewonnen.  An der jeweiligen Box der Kälbchen wurden die Behälter von Frau Aller befestigt und die Kälbchen saugten gierig aus den Eimern mit der Saugvorrichtung, die aussah wie ein Euter.  Danach durften wir die Kälbchen auch vorsichtig streicheln, wenn sie das zuließen.

Als nächstes gingen wir zur Melkstation. Dort standen sechs Kühe, die darauf warteten, von Frau Aller gemolken  zu werden. Wir schauten Frau Aller gespannt dabei zu. Lustig fanden wir, als eine Kuh ihren Kot abließ und Richard ein paar Spritzer abbekam. Richard fand dies nicht so toll.  Schließlich konnten auch wir unser Glück beim Melken einer Kuh versuchen; jeder durfte einmal „zapfen“ und wir waren erstaunt, dass die Zitze der Kuh sich so rau und hart anfühlte. Alle schafften es, der Kuh ein paar Spritzer Milch zu entlocken und waren stolz über ihren unerwarteten Erfolg.

Nun steuerten wir den Stall mit den Bullen an. Dort sahen wir ein Kälbchen, das noch keinen Namen hatte und wir durften uns gemeinsam einen Namen für es ausdenken. Die Mutter heißt Laura und wir sollten uns daher auch für das Kälbchen einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben „L“ überlegen. Wir  einigten uns nach einer kurzen Diskussion auf den Namen „Lamija“ und  Frau Aller schrieb den Namen auf den bereits vorbereiteten Ohrchip.

Schließlich holten wir im  Bullenstall Heu und gingen damit raus  zu den etwas älteren Kälbchen, um diese gemeinsam damit zu füttern. Diejenigen SchülerInnen von uns, die ein wenig allergisch gegen Heu reagieren, gingen in der Zeit  zu den noch ganz jungen Kälbchen.

Im Anschluss daran setzten wir uns zusammen in eine Art Zelt, um uns selbst zu „füttern“ und packten unser Frühstück aus. Gestärkt gingen wir in einen Stall, um dort Heu und Mehl in eine große Schubkarre zu laden und fuhren damit dann auf die Weide zu den Bullen. Dort haben wir das Futter in einen langen Trog geschüttet und das Mehl darauf verteilt. Nun steuerten wir den Hühnerstall an und machten Bekanntschaft mit vier Hühnern und einem Hahn. Dieser begrüßte uns mit einem kräftigen Krähen.

Zu guter Letzt versammelten wir uns in einer Besucherhütte, setzten uns dort auf den Boden und stellten Frau Aller noch einige Fragen:

SuS:        „Wie viele Tiere haben Sie auf Ihrem Bauernhof?“

Fr. Aller: „Insgesamt beherbergt unser Hof 275 Tiere, von denen alle einen Namen bekommen!“

SuS:         „Wer arbeitet auf Ihrem Hof?“

Fr. Aller: „Mein Mann und ich, ein fester Mitarbeiter, zwei Lehrlinge, ein Praktikant und meine drei Kinder helfen auch ab und zu.“

SuS:          „Wie viele Maschinen haben Sie auf dem Hof?“

Fr. Aller:   „Ca. 50 landwirtschaftliche Maschinen.“

SuS:           „Was produzieren Sie auf Ihrem Hof?“

Fr. Aller:     „Milch, Getreide, Fleisch, Honig und Eier.“

SuS             „Wie groß ist Ihre Betriebsfläche?“

Fr. Aller:     „Ca. 210 ha.“

SuS:          „Wie lange gibt es Ihren Hof schon?“

Fr. Aller:  „Er existiert seit 1961 in der zweiten Generation.“

SuS:          „Melken Sie nur mit der Hand?“

Fr. Aller:   „Nein, wir melken auch mit Maschinen.“

SuS:          „Um wieviel Uhr müssen Sie und ihre Mitarbeiter aufstehen?“

Fr. Aller:   „Wir müssen jeden Tag, auch am Wochenende oder Feiertagen um 7.00 Uhr aufstehen. Ein Arbeitstag dauert immer so lange bis wir mit allem fertig sind, das kann im Sommer schon manchmal erst um Mitternacht sein.“

 

Nach dem Interview durften wir Frau Aller abschließend bei der Butterherstellung zuschauen. Dazu schüttete sie Milch in sechs Gläser und – aufgeteilt in drei Tischgruppen – durften wir die Gläser um die Wette schütteln, bis die Milch fest und somit zu Butter geworden war. Die selbst hergestellte Butter schmierten wir auf unsere mitgebrachten Brote. Wer wollte, durfte sich diese auch noch mit auf dem Hof selbst hergestelltem Honig der hauseigenen Bienen bestreichen.

Damit endete ein erlebnisreicher Tag auf dem „Wiesenhof“ und wir konnten selbst erfahren, was einen konventionellen Betrieb ausmacht. Den „Bewohnern“ wird versucht ein bestmögliches Leben bei gegebenen Rahmenbedingungen zu ermöglichen, und tatsächlich machten sie einen zufriedenen Eindruck.

Wir bedankten uns bei Frau Aller und traten die Heimfahrt an. Auf der Rückfahrt waren alle voller schöner Eindrücke und gut gelaunt. Manche von uns alberten rum und amüsierten sich auf unterschiedliche Art und Weise.

Vielen Dank an unsere Lehrer, Herrn Ulmen und Herrn Amthor, für diesen schönen Ausflug!