Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz

Publikum belohnt Mozart-Konzert mit minutenlangem Applaus

Westerwälder Zeitung vom 20.02.2018

(H.-P. Metternich)  Sie gilt als eines der bewegendsten Werke des gesamten kirchenmusikalischen Schaffens von Wolfgang Amadeus Mozart, die c-Moll-Messe, die der Komponist wahrscheinlich anlässlich der Geburt seines ersten Kindes geschrieben hat. Bewegende Momente erlebten ohne Zweifel auch die Konzertgäste am Sonntagnachmittag in der nahezu voll besetzten katholischen Kirche St. Markus zu Ransbach-Baumbach, wo der Kammerchor „Art of the Voice“ am Landesmusikgymnasium (LMG), die vier herausragenden Gesangssolisten Kirsten Labonte (Sopran), Bernadette Schäfer (Sopran), Henrik Mosel (Tenor) und Johannes König (Bass), sowie die Junge Südwestdeutsche Philharmonie dieses Werk in brillanter Weise aufführten.

Die feierlich-instrumentale Einstimmung in diese herrliche Soiree intonierte Kantor Johannes Schröder mit drei Sätzen aus der zweiten Orgelsonate in c-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy an der Königin der Instrumente in St. Markus.

Der musikalische Leiter Martin Ramroth verfügt mit dem Chor am LMG, der jungen Philharmonie und nicht zuletzt mit den vier brillanten Gesangssolisten über ein stimmliches und instrumentales Potenzial, das an Profiensembles erinnert, und hat mit diesem Potenzial in Ransbach-Baumbach großartige Musik professionell zum Klingen gebracht. Düster und feierlich zugleich stimmt der Chor das „Kyrie“ an, bei dem das Sopransolo durch feinste Ausdruckskraft besticht. Im „Gloria“ mit acht selbstständigen Sätzen stehen unterschiedliche Stile gleichsam nebeneinander. Unvergleichlich, wie Martin Ramroth die feinsten stilistischen Nuancen im Chor, mal triumphal, mal streng homophon fünfstimmig, mal als Doppelchor, mal fugal, herausgearbeitet hat. Und der Chor hat diese musikalische Herausforderung quasi spielerisch gemeistert. „Mein Gott, was für eine Musik“, entfährt es einem Zuhörer bei der Aufführung spontan. Schweren rhythmischen Akzenten im Chor (beim Gratias) stehen majestätische Klänge (Cum Sancto Spiritu) gegenüber. 

Die Hingabe, mit der Mozart eines der eindrucksvollsten Werke geschaffen hat, spiegelt sich nicht zuletzt in dem hingebungsvollen Spiel von Flöte, Oboe und Fagott zur Begleitung der Singstimme beim „Et incarnatus est“ wider. Nach dem feierlichen Sanctus sind beim abschließenden Benedictus alle vier Vokalsolisten, der Chor und das Instrumentalensemble (man glaubt, den Gesang der himmlischen Heerscharen zum Lobpreis Gottes zu hören) vereint. Martin Ramroth hat mit der Vereinigung des Ausnahmechores, der Jungen Südwestdeutschen Philharmonie und der glänzenden Solisten Kirsten Labonte, Bernadette Schäfer, Henrik Mosel und Johannes König die c-Moll-Messe von in St. Markus Ransbach-Baumbach in unvergleichlicher Weise zum Klingen gebracht. Minutenlanger Beifall der tief beeindruckten Konzertgäste hat dies nachhaltig unterstrichen.